Vienna Insurance Group im 1. Halbjahr 2015
- Prämien ohne Einmalerläge – solides Plus von 2,2%
- Mit 95,9% beste Halbjahres-Combined Ratio seit 5 Jahren
- Rekordergebnis Übrige Märkte – 30,9 Mio. Euro (plus 11,5%)
- Gewinn (vor Steuern) bei rd. 250 Mio. Euro
Im aktuellen Umfeld konzentriert sich die Vienna Insurance Group auf die ertragreichen Geschäftsfelder der Schaden-/Unfallversicherung sowie in der Lebensversicherung auf Produkte mit laufender Prämie, die sich mit einem Wachstum von 6,3 Prozent sehr erfreulich entwickelte. Die aus Ertragsgründen gebotene Zurückhaltung bei Einmalerlägen führte in diesem Bereich zu einem Rückgang von 15,7 Prozent. Insgesamt verzeichnete die Vienna Insurance Group in den ersten sechs Monaten 2015 verrechnete, konsolidierte Prämien von 4,9 Mrd. Euro (minus 1,5 Prozent), ohne Einmalerläge ein solides Plus von 2,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
„Wir können mit dem bisherigen Verlauf dieses Geschäftsjahres durchaus zufrieden sein: Die VIG hat auf den aussichtsreichen Märkten des Baltikums Expansionsschritte gesetzt, die erneute Bestätigung des hervorragenden Ratings belegt unsere Stabilität und die Verbesserung der wichtigen Kennzahl Combined Ratio zeigt, dass der Konzern versicherungstechnisch sehr profitabel ist. Gerade in Niedrigzinsphasen ist dies sehr wichtig.“ Peter Hagen, CEO Vienna Insurance Group
Alle Länder und Geschäftsbereiche lieferten erneut einen positiven Ergebnisbeitrag. Insbesondere die Übrigen Märkte trugen mit einem Rekordergebnis von 30,9 Mio. Euro (plus 11,5 Prozent) dazu bei. Der CEE-Anteil am Gewinn (vor Steuern) des Konzerns erhöhte sich im ersten Halbjahr 2015 weiter auf 67 Prozent.
Der zufriedenstellende Gewinn (vor Steuern) von 250,5 Mio. Euro lag im Erwartungskorridor und wurde stark von einem sinkenden Finanzergebnis beeinflusst – bedingt durch das historisch niedrige Zinsniveau, das zudem die Bildung einer Vorsorge für Personalrückstellungen in Österreich notwendig machte.
Die Vienna Insurance Group konnte die Combined Ratio (nach Rückversicherung) um 1,2 Prozentpunkte senken. Mit hervorragenden 95,9 Prozent wurde der beste Wert der letzten fünf Vergleichsperioden erzielt.
Die Kapitalanlagen (einschließlich der liquiden Mittel) der Vienna Insurance Group zum 30. Juni 2015 betrugen 31,3 Mrd. Euro. Das Finanzergebnis des Konzerns war bei 524,5 Mio. Euro. Der Rückgang um 7,2 Prozent ist auf das Niedrigzinsniveau zurückzuführen.
Highlights aus dem Konzern
Die Rating Agentur Standard & Poor’s hat das „A+“ mit stabilem Ausblick erneut bestätigt. Damit ist die VIG weiterhin das bestgeratete Unternehmen im ATX. Hervorgehoben wurden die sehr gute Wettbewerbsposition als Marktführer in Österreich und Zentral- und Osteuropa, das über alle Geschäftsbereiche diversifizierte Portfolio sowie die Multikanalvertriebsstrategie. Die Kapitalausstattung ist exzellent und übertrifft die S&P-Richtgröße für AAA von 2014.
In Österreich konnte das erfreuliche Wachstum der Wiener Städtischen Versicherung von 3,0 Prozent in der Schaden-/Unfallversicherung den Prämienrückgang der Donau Versicherung in Italien kompensieren. In der Lebensversicherung hat sich die Vienna Insurance Group im Bereich Einmalerlag bewusst zurückgehalten. Insgesamt gingen die Prämien der österreichischen Konzerngesellschaften um 2,3 Prozent zurück. Die Combined Ratio wurde im 1. Halbjahr 2015 deutlich um mehr als 3 Prozentpunkte auf 96,6 Prozent verbessert.
Ergebnisstarke CEE-Märkte mit rd. 167 Mio. Euro
Die Konzerngesellschaften in der Tschechischen Republik leisteten im 1. Halbjahr 2015 den höchsten Beitrag zum Gewinn (vor Steuern) des Konzerns. Kooperativa, ČPP und PČS erwirtschafteten 88,1 Mio. Euro und damit ein Plus von 2,7 Prozent. In der Schaden-/Unfallversicherung entwickelten sich die Prämien stabil, insbesondere im Bereich Kfz konnten erfolgreiche Vertriebsaktivitäten gesetzt werden. In der Lebensversicherung hielt man sich auch in der Tschechischen Republik aufgrund der niedrigen Zinsen im Einmalerlagsgeschäft zurück, sodass ein Minus bei den Prämien verzeichnet wurde. Die Combined Ratio war mit 89,8 Prozent wieder auf einem ausgezeichneten Niveau.
In der Slowakei konnten die Konzerngesellschaften die verrechneten Prämien im 1. Halbjahr 2015 leicht steigern. Dabei ist besonders der erfolgreiche Bankvertrieb über die lokale Erste-Group-Tochter hervorzuheben – die Prämien der PSLSP wuchsen stark um 19,5 Prozent. Der Gewinn (vor Steuern) erhöhte sich um 2,0 Prozent auf 26,2 Mio. Euro, die Combined Ratio lag bei 95,6 Prozent.
In Polen erzielte die Vienna Insurance Group verrechnete Prämien von 449,4 Mio. Euro (minus 20,5 Prozent). In der Kfz-Versicherung führte der intensive Preiswettbewerb zu sinkenden Durchschnittsprämien, insbesondere im Flotten- und Leasinggeschäft. Im Hinblick auf ihre ertragsorientierte Zeichnungspolitik hat die VIG daher einen Prämienrückgang im Segment Schaden-/Unfallversicherung in Kauf genommen. Darüber hinaus wurden in der Lebensversicherung die margenarmen kurzfristigen Einmalerläge weiterhin gezielt reduziert. Bereinigt um die Einmalerläge konnte insgesamt ein Prämienplus von 10,3 Prozent erzielt werden. Der Gewinn (vor Steuern) erreichte 28,2 Mio. Euro und die Combined Ratio lag bei 96,8 Prozent.
Die konsequente Umsetzung der Restrukturierungsmaßnahmen in Rumänien zeigte fortgesetzt Wirkung bei Prämien und Ertrag. Die Konzerngesellschaften erwirtschafteten im 1. Halbjahr 2015 ein kräftiges Prämienwachstum von 17,6 Prozent. Die positive Entwicklung wurde sowohl in den Segmenten Leben wie auch Nicht-Leben erzielt. Der Gewinn (vor Steuern) erhöhte sich auf 3,5 Mio. Euro. Die Combined Ratio wurde um rd. 5 Prozentpunkte weiter stark verbessert und lag nur mehr leicht über der 100-Prozent-Marke.
Wachstumstreiber Übrige Märkte
Die Konzerngesellschaften in den unter Übrige Märkte zusammengefassten Ländern verzeichneten in den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres ein Rekordergebnis. Der Gewinn (vor Steuern) wurde im Vergleich zum Vorjahr um 11,5 Prozent auf 30,9 Mio. Euro gesteigert. Dabei erwiesen sich Serbien, Bulgarien und das Baltikum in der Gewinnentwicklung als besonders erfolgreich. Die Combined Ratio wurde im 1. Halbjahr 2015 weiter auf 96,6 Prozent verbessert.Äußerst erfreulich war auch das deutliche Prämienplus von 18,4 Prozent auf 668,6 Mio. Euro. Zweistellige Zuwachsraten erzielten die Konzerngesellschaften beispielsweise in Bulgarien, Ungarn, Serbien, Albanien, der Türkei sowie im Baltikum.
VIG setzt Expansionsschritte im Baltikum
Die Baltischen Staaten haben sich für die Vienna Insurance Group zuletzt als interessanter Wachstumsmarkt gezeigt. Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen sind solide und die Marktprognosen sehr erfreulich. Mittlerweile gehören alle drei Baltischen Staaten zur Eurozone.
Mit dem in Estland, Lettland und Litauen erfolgreichen Lebensversicherer Compensa Life SE ist die VIG in den vergangenen Jahren stark gewachsen. Der Kauf des größten litauischen Versicherungsvertriebs Finsaltas durch Compensa Life SE war ein nächster Schritt, sich in der Region als führender Anbieter von Lebensversicherungen zu positionieren.
Darüber hinaus wird die Vienna Insurance Group zukünftig auch die Geschäfte in der Sachversicherung forcieren, die bisher vor allem über die polnische Compensa betrieben wurden. In Litauen wurde der neu gegründeten Compensa Nicht-Leben die Lizenz erteilt und in Lettland wurde der Nichtlebens-Versicherer Baltikums AAS erworben. Die Vienna Insurance Group hat insgesamt – vorbehaltlich der behördlichen Genehmigung der Akquisition – einen Marktanteil von rd. 7,5 Prozent am Versicherungsmarkt der Baltischen Staaten.