VIENNA INSURANCE GROUP 1. HALBJAHR 2013
- Operatives Ergebnis steigt kräftig auf 330,7 Mio. Euro (+9,5 Prozent)
- Gewinn vor Steuern aufgrund von Vorsorgen und Wertberichtigungen bei 205,7 Mio. Euro (-31,9 Prozent)
- Prämien über 5 Mrd. Euro
- Unwetterschäden: Verdreifachung der Leistungen an Kunden auf rd. 230 Mio. Euro
- Combined Ratio trotz Vorsorgen und Unwetterschäden unter 100 Prozent
Kennzahlen zum 1. Halbjahr 2013
Die Vienna Insurance Group erreichte in einem herausfordernden Marktumfeld eine solide Prämienentwicklung. Die verrechneten, konsolidierten Prämien lagen im 1. Halbjahr 2013 bei 5,0 Mrd. Euro (-4,8 Prozent). Beeinflusst wurde das Prämienaufkommen durch die Zurückhaltung beim kurzfristigen Einmalerlagsgeschäft in Polen. Ohne diesen Sondereffekt betrug das Prämienwachstum 2,2 Prozent.
In der Schaden- und Unfallversicherung konnte bei einem ausgeprägten Wettbewerb das Prämienvolumen mit 2,6 Mrd. Euro stabil gehalten werden.
Die Lebensversicherung war geprägt von der Zurückhaltung beim kurzfristigen Einmalerlagsgeschäft in Polen. Der Konzern erreichte in diesem Segment Prämien von 2,2 Mrd. Euro (-10,3 Prozent). Bereinigt um den polnischen Effekt ergab sich ein kräftiger Zuwachs von 5,4 Prozent. Bei den laufenden Prämien in der Lebensversicherung betrug der Anstieg 1,2 Prozent.
In der Krankenversicherung setzte sich das kontinuierliche Wachstum der Prämien auf 199,1 Mio. Euro (+2,5 Prozent) fort.
Das operative Ergebnis stieg um 9,5 Prozent auf 330,7 Mio. Euro. Entsprechend der vorsichtigen Bewertungspolitik der Vienna Insurance Group wurden in Rumänien Firmenwertabschreibungen in der Höhe von 75 Mio. Euro sowie Vorsorgen in Höhe von 15 Mio. Euro vorgenommen. Weitere Vorsorgen in Höhe von 35 Mio. Euro wurden für das Italiengeschäft der Donau Versicherung getroffen. Der Gewinn (vor Steuern) des Konzerns betrug daher 205,7 Mio. Euro.
„Das gute operative Ergebnis zeigt die weiterhin solide Geschäftsentwicklung der Vienna Insurance Group, die auch schwierigen Marktbedingungen standhält. Gleichzeitig unterstreichen die getroffenen Vorsorgen die traditionell konservative Bilanzierungspolitik des Konzerns“, so Peter Hagen, Vorstandsvorsitzender und CEO der Vienna Insurance Group.
Das Finanzergebnis des Konzerns belief sich im 1. Halbjahr 2013 auf 593,0 Mio. Euro und wies damit eine Steigerung um 1,9 Prozent auf. Die Kapitalanlagen betrugen mit 30. Juni 2013 einschließlich der liquiden Mittel 29,4 Mrd. Euro.
Verdreifachung der Unwetterschäden – rd. 230 Mio. Euro Leistungen an Kunden
Im 1. Halbjahr 2013 hat die Vienna Insurance Group insgesamt rd. 230 Mio. Euro an Leistungen für ihre Kunden nach Unwetterschäden erbracht. Damit waren die Schäden dreimal so hoch wie im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Im Eigenbehalt der Vienna Insurance Group – nach Rückversicherung – blieben davon mehr als 70 Mio. Euro.
Das größte Ereignis war das Hochwasser von Donau und Moldau sowie deren Zuflüssen im Juni 2013 mit über 22.000 gemeldeten Schäden. Die Vienna Insurance Group war vorwiegend in Österreich sowie der Tschechischen Republik betroffen – in geringerem Ausmaß in Deutschland, Polen, der Slowakei, Ungarn und Rumänien. Die Kunden der Vienna Insurance Group erhielten für die rasche Sanierung der Hochwasserschäden Leistungen in Höhe von rd. 180 Mio. Euro.
Trotz der hohen Aufwendungen im Zusammenhang mit den Unwetterschäden und den Vorsorgen ist es gelungen, die Combined Ratio (nach Rückversicherung und ohne Berücksichtigung von Veranlagungserträgen) unter 100 Prozent zu halten.
Highlights von den Märkten der Vienna Insurance Group
Österreich – stabiler Geschäftszuwachs
In Österreich verzeichnete der Konzern eine solide Geschäftsentwicklung. Sowohl in den Nicht-Lebens-Sparten als auch bei den Einmalerlägen in der Lebensversicherung erreichten die Konzerngesellschaften Zuwächse. Mit einer Steigerung von 2,1 Prozent erreichte der Konzern im 1. Halbjahr 2013 Prämien von insgesamt 2,4 Mrd. Euro. Damit sind die österreichischen Konzerngesellschaften weiterhin mit deutlichem Abstand Marktführer in Österreich.
Die Vienna Insurance Group erreichte in Österreich in der Lebensversicherung ein Prämienplus von 4,7 Prozent und damit Prämien von 1,0 Mrd. Euro. In der Schaden- und Unfallversicherung erwirtschaftete der Konzern stabile Prämien von 1,1 Mrd. Euro. In der Krankenversicherung steigerten sich die Prämien um 2,5 Prozent auf 177,9 Mio. Euro. In Österreich wurde ein Gewinn (vor Steuern) von 112,3 Mio. Euro verzeichnet. Der Rückgang gegenüber dem Vorjahr ergibt sich aus den Vorsorgen für das Nicht-Lebensgeschäft der Donau Versicherung in Italien. Diese Vorsorgen, in Verbindung mit den Unwetterschäden, begründen auch die Combined Ratio von 102,3 Prozent.
Tschechische Republik – Ergebnisplus trotz des Hochwassers und schwieriger Rahmenbedingungen
Die Tschechische Republik wurde vom Hochwasser im Juni 2013 besonders stark getroffen. Rund 50 Prozent der Netto-Schadenbelastung der gesamten VIG betreffen die tschechischen Konzerngesellschaften Kooperativa sowie ČPP. Dennoch konnte der Gewinn (vor Steuern) im 1. Halbjahr 2013 um 2,0 Prozent auf insgesamt 90,2 Mio. Euro erhöht werden und die Combined Ratio lag bei ausgezeichneten 93,7 Prozent.
Die Prämien beliefen sich in der Tschechischen Republik auf insgesamt 898,4 Mio. Euro. Der leichte Rückgang von 1,1 Prozent ist dabei auf Währungseffekte der Tschechischen Krone zurückzuführen. Bereinigt um diese steigerten die Konzerngesellschaften der Vienna Insurance Group die Prämien um 1,0 Prozent. In der Lebensversicherung wurde mit verrechneten Prämien von 414,6 Mio. Euro ein Wachstum von 4,5 Prozent erzielt. Die Kooperation mit der Erste Group bewährte sich in der Tschechischen Republik besonders: Der Bankvertrieb der Pojišťovna České spořitelny trug – mit einem Zuwachs von 7,6 Prozent – wesentlich zum Prämienplus im Lebenssegment bei. Im Bereich der Nicht-Lebensversicherung erreichte der Konzern Prämien von 483,9 Mio. Euro.
Trotz des intensiven Wettbewerbs ist es den Konzerngesellschaften gelungen, den Marktanteil weiter um 1,3 Prozentpunkte auf 33,2 Prozent auszubauen und die Position der Vienna Insurance Group als klare Nummer 1 auf dem tschechischen Versicherungsmarkt zu festigen.
Slowakei – Ausbau der Marktanteile, signifikantes Plus in der Lebensversicherung
In der Slowakei ist insbesondere der Kfz-Versicherungsmarkt durch einen starken Wettbewerb geprägt. Dennoch konnten die Konzerngesellschaften der Vienna Insurance Group ein erfreuliches Gesamtwachstum der Prämien von 4,6 Prozent auf 375,0 Mio. Euro erzielen.
Im Bereich Nicht-Leben konnte in diesem derzeit herausfordernden Markt eine beachtliche Steigerung von 1,2 Prozent auf 178,5 Mio. Euro erzielt werden. In der Lebensversicherung stiegen die Prämien signifikant um 7,9 Prozent auf 196,4 Mio. Euro. Diese Entwicklung bildet die Grundlage dafür, dass die Vienna Insurance Group ihren Marktanteil in der Slowakei um knapp 1 Prozentpunkt auf 34,3 Prozent erhöhen konnte und die Marktführerschaft weiter ausgebaut hat.
Der Gewinn (vor Steuern) belief sich auf 24,6 Mio. Euro. Die Combined Ratio verbesserte sich um einen halben Prozentpunkt auf 95,2 Prozent.
Polen – Knapp 50 Prozent Gewinnsteigerung in wettbewerbsstarkem Umfeld
Die positive Entwicklung der Vienna Insurance Group setzte sich in Polen auch im 1. Halbjahr 2013 fort. Die Konzerngesellschaften der Vienna Insurance Group erhöhten den Gewinn (vor Steuern) signifikant um 46,6 Prozent auf insgesamt 33,2 Mio. Euro. Gleichzeitig konnte die Combined Ratio – trotz der Hochwasserschäden – um mehr als 3 Prozentpunkte auf den exzellenten Wert 95,5 Prozent gesenkt werden.
„Das Engagement der Vienna Insurance Group in Polen ist ein Beispiel dafür, dass wir in einem großen Markt mit unserer ertragsorientierten Zeichnungspolitik sehr erfolgreich sind. Die Combined Ratio hat den besten jemals erzielten Wert erreicht“, erläutert Peter Hagen.
Das Prämienvolumen belief sich in Polen auf 609,7 Mio. Euro (-36,0 Prozent). Bereinigt um das deutlich zurückgenommene kurzfristige Einmalerlagsgeschäft ergibt sich ein Plus von 3,4 Prozent. Im Segment Nicht-Leben erwirtschaftete der Konzern Prämien in Höhe von 293,9 Mio. Euro.
Rumänien – Keine Erholung des Versicherungsmarkts in Sicht
Das anhaltend schwierige Marktumfeld wurde durch die Rückgänge im Neuwagen- und Leasinggeschäft negativ beeinflusst. Generell herrscht im Kfz-Bereich unverändert ein sehr hoher Konkurrenzdruck. Die Vienna Insurance Group verfolgt weiterhin die Strategie der risiko- sowie ertragsorientierten Preispolitik zur Restrukturierung des Portfolios.
Die Prämien der Vienna Insurance Group lagen im 1. Halbjahr 2013 bei 196,3 Mio. Euro und verringerten sich damit um 16,8 Prozent. Auf den Bereich Nicht-Leben entfielen davon 154,1 Mio. Euro. In der Lebensversicherung wurden Prämien von insgesamt 42,3 Mio. Euro erzielt.
In Rumänien verzeichnete der Konzern einen Verlust in Höhe von 17,9 Mio. Euro, wobei hiervon 15 Mio. Euro auf Vorsorgen zurückzuführen sind.
Die anhaltend schwierige Lage am rumänischen Versicherungsmarkt hat das Management der Vienna Insurance Group zu einer geänderten Einschätzung hinsichtlich der mittelfristigen Entwicklungsmöglichkeiten in Rumänien geführt. Im Rahmen der traditionell vorsichtigen Bewertungspolitik des Konzerns wurde daher die Werthaltigkeit des Firmenwerts des Segments Rumänien Nicht-Leben einer außerordentlichen unterjährigen Analyse auf Basis aktueller Daten zum Ende des 1. Halbjahres 2013 unterzogen. Diese Überprüfung veranlasste das Management zur Durchführung einer Verminderung des Firmenwerts in Höhe von 75 Mio. Euro.
Übrige Märkte – Prämiensteigerungen verbunden mit kräftigem Gewinnwachstum
In diesem Segment verzeichnete die Vienna Insurance Group eine sehr gute Entwicklung und setzte den Trend des 1. Quartals 2013 fort.
„Besonders wichtig ist mir, die positiven Entwicklungen in unserem Segment „Übrige Märkte“ aufzuzeigen. So haben wir in der Türkei einen eindrucksvollen Turnaround geschafft. Deutlich verbessert haben sich die Gewinnbeiträge der Konzerngesellschaften in der Ukraine und in Kroatien. In Ungarn zeigen wir, dass wir auch unter schwierigen wirtschaftlichen Bedingungen eine gute Geschäftsentwicklung erzielen können“, betont Peter Hagen.
Mit einem Plus von 11,2 Prozent auf Prämien von insgesamt 530,9 Mio. Euro setzte sich der positive Trend des 1. Quartals im Segment „Übrige Märkte“ fort. Im Bereich Nicht-Leben wurde ein zweistelliger Anstieg der Prämien von 14,8 Prozent auf 342,2 Mio. Euro erzielt. In der Lebensversicherung wurden Prämien von 188,7 Mio. Euro und damit ein Plus von 5,4 Prozent erwirtschaftet. Der Gewinn (vor Steuern) wurde auf 22,6 Mio. Euro nahezu verdoppelt. Für diese gute Entwicklung sind vor allem die Märkte Kroatien, Ukraine, Türkei, die drei baltischen Staaten und Ungarn maßgeblich. Gleichzeitig verbesserte sich die Combined Ratio in diesem Segment auf 98,1 Prozent.