VIENNA INSURANCE GROUP MIT STABILER PRÄMIENENTWICKLUNG 2015
• Konzernprämien von 9,0 Mrd. Euro
• Combined Ratio bei soliden 97,3 Prozent
• Group Embedded Value mit deutlicher Wertsteigerung
Die Vienna Insurance Group (VIG) weist für 2015 eine solide Prämienentwicklung aus. Die verrechneten, konsolidierten Prämien betragen 9,0 Mrd. Euro. Der Rückgang des Prämienvolumens um 1,4 Prozent ist insbesondere auf das anhaltende Niedrigzinsniveau und die daraus resultierende Zurückhaltung beim Vertrieb von Einmalerlägen im Segment Leben zurückzuführen. Lebensversicherungen mit laufender Prämienzahlung entwickeln sich mit einem Zuwachs von 4,9 Prozent sehr gut. Bereinigt um Einmalerläge erreicht die Vienna Insurance Group ein Prämienwachstum von 2,2 Prozent.
Das Ergebnis des Geschäftsjahres 2015 ist durch sinkende laufende Finanzerträge auf Grund des anhaltenden niedrigen Zinsniveaus belastet. Zusätzlich wirken sich einmalige Effekte wie die Wertberichtigung von IT-Systemen und Wertminderungen von Firmenwerten und Versicherungsbeständen ergebnismindernd aus. Der Gewinn (vor Steuern) erreicht 172,1 Mio. Euro. Das Ergebnis pro Aktie beträgt 0,66 Euro.
Infolge eines soliden technischen Ergebnisses liegt die Combined Ratio bei 97,3 Prozent und damit nur geringfügig über dem Vorjahreswert von 96,7 Prozent. Das Finanzergebnis des Konzerns beträgt rund 1,1 Mrd. Euro, beeinflusst durch geringere laufende Finanzerträge aufgrund des Niedrigzinsumfelds. Die Kapitalanlagen (einschließlich der liquiden Mittel) per Jahresende 2015 liegen bei 31,8 Mrd. Euro und sind um 2,2 Prozent gewachsen.
Der Group Embedded Value (nach Steuern) kann 2015 trotz eines schwierigen Marktumfeldes um 8,1 Prozent auf 6,5 Mrd. Euro deutlich gesteigert werden.*
Mit einem „A+“ Rating mit stabilem Ausblick von Standard & Poor‘s verfügt die VIG weiterhin über das beste Rating aller Unternehmen im ATX.
Für das Geschäftsjahr 2015 wird der Vorstand den Gremien eine Dividende von 60 Cent pro Aktie vorschlagen. Das entspricht einer Ausschüttungsquote von rund 78 Prozent des Netto-Konzerngewinns nach Minderheiten.
Deutlicher Zuwachs bei Lebensversicherungen mit laufender Prämie
Im Jahr 2015 entfallen 51,0 Prozent des Gesamtprämienvolumens auf die Schaden/Unfallversicherung, 44,6 Prozent auf die Lebensversicherung und 4,4 Prozent auf die Krankenversicherung.
Im Bereich der Schaden/Unfallversicherung haben die Gesellschaften der Vienna Insurance Group die Prämieneinnahmen um 0,8 Prozent auf 4,6 Mrd. Euro gesteigert. Sehr erfolgreich hat sich das Firmengeschäft (+7,0 Prozent) und das KMU-Geschäft (+6,0 Prozent) entwickelt. Besonders hervorzuheben ist das Prämienplus in Rumänien (+21,4 Prozent) sowie in den Übrigen Märkten (+7,3 Prozent). Insgesamt kann der Zuwachs trotz der erfolgreich umgesetzten restriktiven Zeichnungspolitik in Italien sowie der Beibehaltung einer selektiven Zeichnungspolitik im Kfz-Bereich in Polen erzielt werden.
In der Lebensversicherung ist 2015 ein Prämienvolumen von 4,0 Mrd. Euro erzielt worden – ein Minus von 4,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. „Der Rückgang ist ausschließlich auf eine bewusste Zurückhaltung bei der Annahme von Einmalerlägen zurückzuführen. In der Lebensversicherung mit laufender Prämienzahlung verzeichnen wir ein sehr schönes Plus von 4,9 Prozent“, erklärt Prof. Elisabeth Stadler, Vorstandsvorsitzende der VIG.
In der Krankenversicherung erwirtschaftet die VIG mit verrechneten Prämien von 398 Mio. Euro ein Plus von 3,0 Prozent. Der Hauptanteil des Krankenversicherungsgeschäfts entfällt auf Österreich. In Zentral- und Osteuropa weiter auf ErfolgskursDie Vienna Insurance Group hat auch im vergangenen Geschäftsjahr an ihrer fokussierten CEE-Strategie festgehalten.
„Die raschere Erholung der Wirtschaft in vielen Märkten der Region im Vergleich zu Westeuropa bestätigt die Richtigkeit unserer Entscheidung, in Zentral- und Osteuropa tätig zu sein. Die Ergebnisse sprechen für sich: Der CEE-Anteil an den Konzernprämien erreicht 50 Prozent. Zum Gewinn vor Steuern tragen die VIG-Märkte in Zentral- und Osteuropa 55 Prozent bei“, betont Prof. Elisabeth Stadler. Die VIG setzt auch im Jahr 2015 ihren Expansionskurs mit Zukäufen im Baltikum und in Bulgarien erfolgreich fort.
Ergebnisse aus den Regionen
Unangefochtene Topposition in Österreich
Die Vienna Insurance Group steht mit ihren Konzerngesellschaften Wiener Städtische Versicherung, Donau Versicherung und s Versicherung auf festem Fundament in Österreich. Mit einem Marktanteil von 23,7 Prozent ist sie die unangefochtene Nummer 1 am österreichischen Versicherungsmarkt. Die Gesellschaften erwirtschaften für das Jahr 2015 verrechnete Bruttoprämien in der Höhe von rund 4,1 Mrd. Euro. Im Vergleich zum Vorjahr entspricht dies einem minimalen Rückgang um 0,5 Prozent. Zu dem Prämienvolumen tragen die Wiener Städtische mit rd. 2,4 Mrd. Euro, die Donau Versicherung mit rd. 812 Mio. Euro und die s Versicherung mit rd. 858 Mio. Euro bei.
Im Geschäftsjahr 2015 verbessert die VIG ihre Profitabilität in Österreich sehr deutlich und steigert den Gewinn (vor Steuern) auf 213,0 Mio. Euro (+25,5 Prozent). Die Combined Ratio sinkt um 2,4 Prozentpunkte auf 97,5 Prozent.
Sehr gute Combined Ratio in der Tschechischen Republik
Die Vienna Insurance Group steht auf ihrem größten CEE-Markt, der Tschechischen Republik, mit rd. 33 Prozent Marktanteil weiterhin an der Spitze. Die VIG-Konzerngesellschaften steigern die Schaden/Unfall-Prämien um 1,4 Prozent. Das anhaltende Niedrigzinsumfeld führt zu einer weiteren Zurückhaltung bei Einmalerlägen in der Lebensversicherung. Dadurch sinken die Prämien im Segment Leben um 16,3 Prozent. Insgesamt erwirtschaften die tschechischen Konzerngesellschaften rund 1,6 Mrd. Euro Prämienvolumen. Der Gewinn (vor Steuern) erreicht 163,0 Mio. Euro.
Die Combined Ratio ist mit 90,7 Prozent wieder auf einem hervorragenden Niveau.
Plus in der Schaden/Unfallversicherung in der Slowakei
Auch in der Slowakei halten die VIG-Konzerngesellschaften einen Top-Marktanteil von rund 34 Prozent. Zum gesamten Prämienvolumen von 716,5 Mio. Euro trägt die Steigerung der Schaden/Unfall-Prämien um 1,8 Prozent positiv bei. Sehr erfolgreich verläuft der Vertrieb von Lebensversicherungen mit laufender Prämie der Poisťovňa Slovenskej sporiteľne (PSLSP), die ihre Produkte über die lokale Erste Group-Tochter anbietet. Auch in der Slowakei führt die Rücknahme bei den Einmalerlägen insgesamt zu einem Rückgang in der Lebensversicherung.
Die Combined Ratio liegt auf dem guten Niveau von 96,2 Prozent. Der Gewinn (vor Steuern) beträgt 51,9 Mio. Euro.
Preiskampf in der Kfz-Versicherung in Polen
Auf dem polnischen Versicherungsmarkt ist weiterhin ein starker Preiswettbewerb zu beobachten. Die lokalen VIG-Gesellschaften können dennoch ihre Marktposition als Nummer 4 verteidigen. Insgesamt werden Prämien von 838,9 Mio. Euro erwirtschaftet. Durch eine selektive Zeichnungspolitik im Kfz-Versicherungsbereich sinken die Prämien in der Schaden/Unfallversicherung (-14,3 Prozent). Die sehr gute Entwicklung der Lebensversicherung gegen laufende Prämie (+33,8 Prozent) kann auch in Polen den Rückgang bei den Einmalerlägen nicht kompensieren.
Der Gewinn (vor Steuern) erreicht 43,4 Mio. Euro. Trotz des starken Preiswettbewerbs im Kfz-Bereich ist es gelungen, die Combined Ratio mit 99,3 Prozent unter der 100-Prozent-Marke zu halten.
Hoher Prämienzuwachs in Rumänien
Auf dem nach wie vor herausfordernden Markt Rumänien ist es der Vienna Insurance Group gelungen, die sich verbessernden Rahmenbedingungen effizient zu nutzen. Das zeigt sich unter anderem durch die Erhöhung des Marktanteils um rund 3 Prozentpunkte auf rund 23 Prozent, womit die VIG ihre Marktführerschaft klar ausbaut. Die Konzerngesellschaften steigern das Prämienvolumen deutlich auf 428,6 Mio. Euro (+26,2 Prozent) mit einem Plus in der Schaden/Unfallversicherung (21,4 Prozent) sowie in der Lebensversicherung (+51,2 Prozent). Auch in Rumänien ist die Kooperation mit der Erste Group über die BČR Life sehr erfolgreich.
Der Gewinn (vor Steuern) liegt bei 5,6 Mio. Euro. Die Combined Ratio wird weiter gesenkt und ist mit 102,4 Prozent nur noch knapp über der 100-Prozent-Marke.
Übrige Märkte entwickeln sich dynamisch
Der Erfolg der starken regionalen Diversifizierung der VIG zeigt sich erneut am Prämienwachstum der Übrigen Märkte, die viele kleinere CEE-Märkte des Konzerns zusammenfassen. Das Prämienvolumen wird insgesamt um 12 Prozent auf rd. 1,3 Mrd. Euro gesteigert. Der Zuwachs in der Schaden/Unfallversicherung liegt bei 7,3 Prozent, das Plus im Segment Leben sogar bei 18 Prozent. Bei der Prämienentwicklung sind Länder wie Ungarn (+13,5 Prozent), Serbien (+14,1 Prozent), Bulgarien (+14,6 Prozent), das Baltikum (+15,0 Prozent) und die Türkei (+12,3 Prozent) hervorzuheben.
Die Übrigen Märkte erwirtschaften 2015 einen Gewinn (vor Steuern) von 42,8 Mio. Euro. Die Combined Ratio beträgt 99,8 Prozent.
Group Embedded Value mit deutlicher Wertsteigerung
Der nach internationalen Richtlinien berechnete Embedded Value setzt sich aus dem Nettovermögen der Vienna Insurance Group sowie dem aktuellen Wert der zukünftigen Erträge aus dem bestehenden Versicherungsbestand der Lebens- und Krankenversicherung zusammen und wurde von B&W Deloitte GmbH, Köln, zertifiziert.
Die Nachhaltigkeit des Versicherungsgeschäfts der Vienna Insurance Group spiegelt sich darin wider, dass der Group Embedded Value (nach Steuern) zum Stichtag 31. Dezember 2015 um 8,1 Prozent auf 6,5 Mrd. Euro (angepasster Wert 2014: 6,0 Mrd. Euro) gesteigert wurde.
Hohe Solvabilität
Die VIG ist der einzige österreichische Versicherungskonzern, dem von der FMA ein partielles internes Modell zur Berechnung der Solvency II-Quote genehmigt wurde. Das partiell interne Modell wird für die Sparte Schaden/Unfall der Konzerngesellschaften in Österreich, der Tschechischen Republik, Polen, der Slowakei und Rumänien sowie für die Risikoberechnung der Immobilienveranlagung österreichischer Konzerngesellschaften angewendet. Die auf Ebene der börsennotierten VIG Gruppe errechnete Solvency II-Quote liegt bei einer Größenordnung von rund 200 Prozent und damit im Spitzenfeld international tätiger Versicherungskonzerne.
Ausblick 2016
In Hinblick auf die Ergebnisentwicklung der Vienna Insurance Group ist davon auszugehen, dass das aktuelle Niedrigzinsumfeld auch im Jahr 2016 zu einem Rückgang im ordentlichen Finanzergebnis führen wird. Unter Beibehaltung der konservativen Veranlagungspolitik wird für das Jahr 2016 mindestens eine Verdoppelung des Gewinns (vor Steuern) auf bis zu 400 Mio. Euro angestrebt. Die Combined Ratio soll mittelfristig in Richtung von 95 Prozent verbessert werden.