Hitzewellen, Tropennächte, Überschwemmungen.
Was hat das mit uns zu tun?
Aufstehen, ein schneller Kaffee, Zähne putzen, duschen, anziehen, ab ins Büro. So überschaubar könnte die tägliche Morgenroutine sein. Wäre da nicht der Sommer. Dann heißt es: Lüften, und zwar möglichst vor Sonnenaufgang.
Hitzestress als neuer Sommerbegleiter?
Hitzewellen und Tropennächte gehören längst zur neuen Normalität. Der European State of the Climate 2024 (ESOTC)-Bericht zeigt schwarz auf weiß: 2024 war das heißeste Jahr in Europa seit Beginn der Aufzeichnungen. Die Zahl der Tage mit starker Hitzebelastung (>32°C) und Tropennächte (>20°C) erreichte europaweit Rekordwerte, im Durchschnitt fast ein Monat Hitzestress und rund 12 Nächte ohne nächtliche Abkühlung.
Besonders betroffen war Südosteuropa. Dort wurden 66 Hitzestress-Tage und 23 Tropennächte gezählt. Die längste Hitzewelle dauerte 13 Tage durchgängig. Und während wir tagsüber nach Schatten suchen, fehlen uns nachts die Erholungspausen für den Körper.
Wenn Wetter zu Gefahr wird
Neben der Hitze brachte das Jahr 2024 auch extreme Niederschläge und die schwersten Überschwemmungen in Europa seit 2013. Von Sturm Boris etwa waren zahlreiche Länder betroffen, in denen die VIG aktiv ist, darunter Polen, Österreich, Ungarn, die Tschechische Republik, Slowakei und Rumänien.
Solche Wetterextreme sind längst keine Ausnahmen mehr. Sie verändern unser Klima und fordern neue Antworten von Gesellschaft, Politik und Wirtschaft.
Klimarisiken analysieren, Versicherbarkeit sichern
Die VIG hat ihr Know-how rund um Naturgefahren und Klimawandel in den vergangenen Jahren stark ausgebaut:
In Szenarioanalysen schätzt sie ab, wie sich der Klimawandel auf die Schadenentwicklung im Versicherungsgeschäft auswirkt. Interne und externe Expert:innen berechnen gemeinsam die Wahrscheinlichkeiten von Naturkatastrophen und mögliche Schadensentwicklungen in allen wesentlichen Märkten der VIG. Die Szenarioanalysen zeigen, dass für die Aktivitäten der VIG vor allem das Thema Hochwasser ein wesentliches Risiko darstellt. Neben erhöhten Verlusten durch Hochwasser sind zudem Schäden infolge stärkerer Hagel- und Sommerstürme zu erwarten.
Die Erkenntnisse aus den Szenarioanalysen nutzt die VIG unter anderem dafür, die optimalen Rückversicherungsdeckungen für übernommene Risiken einzukaufen.
Die globale Erwärmung führt dazu, dass die Prävention von Schäden durch Naturgefahren eine immer größere Rolle spielt. Die VIG möchte daher ihre Kund:innen für Schutzmaßnahmen sensibilisieren. Der Betreuungsprozess von Firmen- und Großkund:innen beginnt mit einer sorgfältigen Analyse der Naturgefahrensituation durch das VIG-Partnerunternehmen Risk Consult. Aus Basis dieser Analysen werden maßgeschneiderte Empfehlungen entwickelt, um die Risikosituation weiter zu verbessern und Schäden durch Naturgefahren zu vermeiden.
Anpassung an den Klimawandel ist möglich und nötig
Trotz der alarmierenden Zahlen gibt es auch Fortschritte. Der ESOTC-Bericht zeigt:
- Mehr als die Hälfte der europäischen Städte hat inzwischen Klimaanpassungsplänen erarbeitet und mit der Umsetzung begonnen, doppelt so viele wie 2018.
- Der Anteil erneuerbarer Energien an der Stromerzeugung erreichte 2024 einen Rekordwert von 45 %.
Ein Anfang, aber noch lange nicht genug. Aber etwas, auf dem man aufbauen kann. Vielleicht hilft dieser Gedanke beim Einschlafen in viel zu heißen Laken. Bis der Wecker klingelt und wir wieder lüften.