VIENNA INSURANCE GROUP HAT APPETIT AUF MEHR
ALLE VIG-MÄRKTE WERDEN AUF POTENTIALE GEPRÜFT
• Strategische Eckpfeiler werden beibehalten
• Klares Bekenntnis zu Wachstum
• Strategieschärfung in Einzelmärkten
• Ausblick 2016: Gewinn bis zu 400 Mio. Euro angestrebt
• Solvency II-Quote von rund 200 Prozent
Die Vienna Insurance Group (VIG) prüft in den kommenden Monaten die Märkte vom Baltischen bis zum Schwarzen Meer auf weitere Wachstumspotentiale. In Polen, Ungarn, Kroatien und Serbien strebt die VIG mittelfristig eine Steigerung des Marktanteils auf mindestens 10 Prozent an. Die Sparte Krankenversicherung wird forciert. An den weiteren Eckpfeilern hält die VIG fest. Als Basis der Strategie dient die solide Eigenkapitalstruktur der Vienna Insurance Group. Die sich auf Gruppenebene der börsennotierten VIG errechnete Solvency II-Quote liegt bei einer Größenordnung von rund 200 Prozent.
Strategische Eckpfeiler bleiben
„Unser Appetit auf weiteres Wachstum ist nach wie vor vorhanden“, lautet die Ansage von Prof. Elisabeth Stadler, Vorstandsvorsitzende Vienna Insurance Group, anlässlich eines Pressegesprächs am 17. März im Wiener Ringturm (eine Aufzeichnung des Pressegesprächs steht ab Nachmittag des 17. März unter hier zur Verfügung, Fotos unter http://www.apa-fotoservice.at/galerie/7602). Die ersten Wochen in ihrer neuen Funktion nutzte die VIG-Vorstandsvorsitzende gemeinsam mit dem Vorstandsteam zu einer genauen Analyse der bisherigen Strategie und des Marktumfeldes.
Die VIG ist der größte Versicherungskonzern in Österreich und der führende Versicherer in Zentral- und Osteuropa (CEE). „Wir erwirtschaften mittlerweile rund die Hälfte unserer Prämien in CEE, beim Gewinn sind es deutlich mehr als 50 Prozent. Das Management der VIG hält daher am Geschäftsradius Zentral- und Osteuropa sowie den strategischen Eckpfeilern fest“, betont Prof. Stadler. Die Managementprinzipien lauten: Mehrmarkenstrategie, lokales Unternehmertum, Multikanalvertrieb und konservative Veranlagungs- und Rückversicherungspolitik.
Profitables Wachstum als Maxime
Im Fokus der kommenden Monate steht die genaue Untersuchung der 25 VIG-Märkte hinsichtlich ihrer Wachstumspotentiale. „In den CEE-Märkten verbessert sich die Lebensqualität kontinuierlich, was mit einer steigenden Nachfrage nach Versicherungslösungen einhergeht. Dieses Potential gilt es zu nutzen. In einigen dieser Märkte haben wir im Vorjahr zweistellige Wachstumsraten verzeichnet“, erklärt Prof. Stadler.
Auf Basis von Daten des Internationalen Währungsfonds von Oktober 2015 war das nominale kaufkraftbereinigte BIP-Wachstum in den CEE-Ländern in den letzten fünf Jahren um 55 Prozent höher als in Österreich. Die Prognosen bis 2020 gehen von einer weiteren Steigerung von über 60 Prozent im Vergleich zu Österreich aus. Während die Versicherungsdichte in CEE von 2004 bis 2014 um 64 Prozent gestiegen ist, erhöhte sie sich im EUR-15-Raum um 25 Prozent. „Bei all unseren Überlegungen muss natürlich immer die Profitabilität im Vordergrund stehen. Was sich nicht rechnet, bleibt tabu für uns“, ergänzt Prof. Stadler.
Strategieschärfung
Wachsen will die VIG sowohl organisch als auch durch Akquisitionen. „Zukäufe erfolgen dort, wo es für uns wirtschaftlich sinnvoll erscheint und wo wir so rascher die angestrebte Marktposition erreichen können“, stellt Prof. Stadler klar. Länder, in denen die VIG Top-Marktanteile hält, sollen abgesichert werden. Dazu zählen die Tschechische Republik und die Slowakei mit jeweils deutlich über 30 Prozent sowie Österreich mit knapp 24 Prozent. In Polen, Ungarn, Kroatien und Serbien will die VIG ihren Marktanteil mittelfristig auf mindestens jeweils 10 Prozent steigern.
Produkt- und serviceseitig werden neue Schwerpunkte in Richtung Digitalisierung gesetzt. Prof. Stadler: „Innerhalb unserer Gruppe gibt es bereits viele innovative Serviceleistungen und Angebote. Wir prüfen, ob und wie diese Potentiale von mehreren Gesellschaften genutzt bzw. auf mehrere Märkte übertragen werden können.“ In vielen Ländern werden die Gesundheitssysteme und deren künftige Finanzierbarkeit diskutiert. Daher legt die VIG in Zukunft einen stärkeren Fokus auf die Krankenversicherung.
Solide Eigenkapitalausstattung und hohes Kostenbewusstsein
Die VIG ist die einzige österreichische Versicherungsgruppe, der von der Finanzmarktaufsicht zur Kapitalberechnung nach Solvency II ein „partielles internes Modell“ genehmigt wurde. Die für das Jahr 2015 erwartete Solvency II-Quote wird in einer Größenordnung von rund 200 Prozent liegen. Prof. Stadler: „Unsere Eigenkapitalausstattung ist damit weiterhin im Spitzenfeld international tätiger Versicherungskonzerne.“ Während die Ausrichtung des Konzerns auf Wachstum liegt, bleibt die Kosteneffizienz im Fokus. „Permanentes Kostenbewusstsein hat die VIG bisher vor größeren Kosteneinsparungsprogrammen verschont. In diesem Sinne wollen wir prüfen, wo Konsolidierungen sinnvoll sein könnten und wo wir Serviceleistungen und Prozesse für mehrere Gesellschaften bündeln können“, so Prof. Stadler.
Vorläufiges Ergebnis 2015 und Ausblick 2016 *)
Im Geschäftsjahr 2015 wurde ein solides Prämienvolumen von vorläufig 9 Mrd. Euro erzielt. Steigerungen verzeichneten die Segmente Schaden/Unfall mit 0,8 Prozent, Kranken mit 3,0 Prozent und die Lebensversicherung gegen laufende Prämienzahlung mit 4,9 Prozent. Bedingt durch das Niedrigzinsumfeld wurde eine bewusst restriktive Einmalerlagspolitik in der Lebensversicherung verfolgt, die zu einem Prämienrückgang in diesem Segment von 15,7 Prozent geführt hat. Daraus resultierte ein insgesamt leichtes Minus von 1,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Der vorläufige Gewinn (vor Steuern) für das Geschäftsjahr 2015 beträgt rund 172 Mio. Euro. Neben der bereits im November 2015 bekannt gegebenen außerordentlichen Abschreibung wurden im Ergebnis weitere Maßnahmen berücksichtigt: In Rumänien nahm das Management trotz des sich verbessernden Marktumfeldes eine vorsichtigere Einschätzung hinsichtlich der Schadenentwicklung vor. In Polen wurde der Versicherungsbestandswert auf Grund von steuerlichen Änderungen für Banken und Versicherungen abgeschrieben. Die neue Zusammensetzung des Vorstands führte zu einer geänderten Zuteilung der Länderverantwortlichkeiten. In diesem Zusammenhang werden bisher definierte Bewertungseinheiten (Cash Generating Units) ab 1. Jänner 2016 auf Länderebene dargestellt. Daraus ergab sich in einigen Ländern ein Abschreibungsbedarf, der im Ergebnis für 2015 berücksichtigt wurde. Obwohl sich die VIG auch 2016 in einem weiter ergebnisbelastenden Niedrigzinsumfeld bewegen wird, strebt das Management mindestens eine Verdoppelung des Gewinns (vor Steuern) auf bis zu 400 Mio. Euro an.
Auch die seit 2005 verfolgte Dividendenpolitik mit einer Mindestausschüttung von 30 Prozent des Netto-Konzerngewinns nach Minderheiten bleibt unangetastet. Für das Geschäftsjahr 2015 wird der Vorstand den Gremien eine Dividende von 60 Cent pro Aktie vorschlagen. Das entspricht einer weit über 30 Prozent liegenden Ausschüttungsquote von rund 78 Prozent.
Die Combined Ratio betrug 2015 vorläufig 97,3 Prozent und lag nur geringfügig über dem Vorjahreswert von 96,7 Prozent. Mittelfristig strebt die VIG eine Verbesserung der Combined Ratio in Richtung von 95 Prozent an.
*) AnmerkungDie in dieser Aussendung enthaltenen Angaben zum Geschäftsjahr 2015 basieren auf vorläufigen und nicht geprüften Daten. Die endgültigen und geprüften Angaben zum Geschäftsjahr 2015 werden am 7. April 2016 im Rahmen einer Presseaussendung veröffentlicht.