30 Jahre erfolgreiche Expansion der Vienna Insurance Group
Vom österreichischen Pionier zum internationalen Marktführer in der CEE-Region
Zwischen der Geburtsstunde der Expansion der damaligen Wiener Städtische Versicherungsgruppe (heute Vienna Insurance Group) am 30. Oktober 1990 und dem 30. Oktober 2020 liegen 30 Jahre schrittweiser Ausbau zu einer internationalen Versicherungsgruppe mit Fokussierung auf die CEE-Region. Heute ist die Vienna Insurance Group in 30 Ländern mit rund 50 Versicherungsgesellschaften tätig und betreut über 22 Millionen Kunden. Das Prämienvolumen wurde seit Expansionsbeginn auf über 10 Milliarden Euro mehr als verzehnfacht.
Der Osten als neue Chance
Rund ein Jahr nach dem Fall des Eisernen Vorhangs setzte die VIG-Gruppe als eine der ersten Versicherungen Westeuropas den Schritt in die Versicherungsmärkte Zentral- und Osteuropas. Am 30. Oktober 1990 beschloss die damalige Wiener Städtische Versicherung, sich an der neu gegründeten Genossenschaftsversicherung „Kooperative-Tschechoslowakische Versicherungs AG“ zu beteiligen. Die Investitionssumme betrug 15,4 Millionen Schilling, umgerechnet etwas mehr als eine Million Euro. „Wir haben mit der Beteiligung in der damaligen Tschechoslowakischen Republik echtes Neuland betreten, einen Schritt ins Ungewisse getan. Denn niemand wusste, wie sich der wirtschaftspolitische und demokratische Weg der kommunistisch geführten Länder nach der Ostöffnung entwickeln würde, die heute als größter politisch-ökonomischer Transformationsprozess des ausgehenden 20. Jahrhunderts gesehen wird. Wir haben von Beginn an große Chancen gesehen und Vertrauen in diese Region gehabt und daraus mit einer strategisch langfristigen Perspektive eine österreichische Erfolgsgeschichte gemacht“, erklärt Dr. Günter Geyer, Generaldirektor des Wiener Städtischen Versicherungsvereins und Aufsichtsratsvorsitzender der Vienna Insurance Group, der die Expansionsstrategie der Gruppe maßgeblich mitbestimmt hat.
30 Jahre, 30 Länder
Heute, 30 Jahre später, ist die Vienna Insurance Group in 30 Ländern tätig. Mit einem Marktanteil von rund 18 % ist sie die führende Versicherungsgruppe in Zentral- und Osteuropa, wo mittlerweile mehr als die Hälfte des Gewinns und der Prämien erwirtschaftet werden. In mehr als zwei Drittel ihrer Länder in dieser Region ist die VIG-Gruppe Marktführer oder unter den Top 5. „Wir nutzen auch Chancen in spezifischen Geschäftsfeldern in Ländern wie Deutschland, Italien, Liechtenstein oder Nordeuropa. Unser Fokus bleibt jedoch klar die CEE-Region mit ihren hohen Wachstumspotentialen. Aktuell ist die Wirtschaftsentwicklung in allen Regionen der Welt wegen der Pandemie stark eingeschränkt. Aufgrund aktueller Prognosen sind wir jedoch vorsichtig optimistisch, dass wir bereits im Jahr 2021 mit einer Erholung der wirtschaftlichen Aktivitäten zwischen Österreich und der CEE-Region rechnen können“, sagt Elisabeth Stadler, Generaldirektorin der Vienna Insurance Group.
Hohes Versicherungspotential
Aufgrund der breiten geografischen Aufstellung und ihrer Spitzenposition in Zentral- und Osteuropa geht die Vienna Insurance Group davon aus, weiterhin vom fortschreitenden Aufholprozess und großem Wachstumspotential zu profitieren. So hat sich die Wirtschaftsleistung gemessen am BIP seit dem jeweiligen Markteintritt der VIG-Gruppe in der Slowakei fast vervierfacht und in Polen, Ungarn und der Tschechischen Republik nahezu verdreifacht. „In Österreich werden pro Person rund 2.000 Euro im Jahr für Versicherungen ausgegeben, in den EU-15 Ländern sind es sogar fast 3.000 Euro. Die Ausgaben für Versicherungen pro Kopf betragen in CEE im Schnitt ein Zehntel von jenen in Österreich. Wir haben eine Bandbreite von rund 600 Euro im Jahr in der Tschechischen Republik bis rund 40 Euro im Jahr in der Ukraine“, verweist Elisabeth Stadler auf die noch hohen Wachstumspotentiale für Versicherungen. Die fünf größten Märkte für die VIG-Gruppe sind Österreich, die Tschechische Republik, Polen, Slowakei und das Baltikum, wo derzeit rund 80 % des Gesamtprämienvolumens erzielt werden. Vor Beginn der Erweiterungspläne Ende 1989 lag das Prämienvolumen der VIG-Gruppe bei rund einer Milliarde Euro. Ende 2019 konnte die VIG-Gruppe mit 10,4 Milliarden Euro Prämienvolumen als erste österreichische Versicherungsgruppe die 10 Milliardengrenze überschreiten.
Die Einzigartigkeit der Vielfalt
Die VIG-Gruppe weist im Vergleich mit internationalen Versicherungsgruppen zwei wesentliche Unterscheidungsmerkmale auf: die lokale Mehrmarkenstrategie und das lokale Unternehmertum. Diese prägen zum einen die Vielfalt der Gruppe und tragen zum anderen zur Risikostreuung bei. Lokale Entscheidungen werden vom Management vor Ort getroffen, strategische Überlegungen werden in der VIG-Gruppe gemeinsam umgesetzt. Die VIG-Gruppe sieht in ihrer hohen Vielfalt einen klaren Wettbewerbsvorteil, der sich auch während der Pandemie gezeigt hat. „Unser Geschäftsmodell mit der sehr breiten Diversität über Länder, Marken, Vertriebswege und Produkte bewährt sich auch in schwierigen Phasen. Das ermöglicht uns weiterhin, die sich bietenden Chancen optimal zu nutzen und unsere langfristigen Wachstumsambitionen fortsetzen zu können“, betont Elisabeth Stadler.
Gekommen, um zu bleiben
Ebenso wird die nachhaltig und langfristig verfolgte Geschäftsausrichtung der VIG-Gruppe als Erfolgsfaktor der 30jährigen Expansionsstrategie gesehen. „Es war nicht nur wichtig, einer der ersten in Zentral- und Osteuropa gewesen zu sein, sondern auch richtig, in Krisenzeiten dortgeblieben zu sein. Langfristig und nachhaltig zu planen sehen wir als unsere Grundlage, die in all den Jahren der Erweiterung auch für unsere Märkte galt. Daher lautet unser Motto: Wir sind gekommen, um zu bleiben. Wir sehen diese Langzeitstrategie als wesentlichen Faktor für die Stabilität in der Entwicklung und als Vertrauensbasis der Kunden, in uns einen verlässlichen Partner zu haben“, erklärt Elisabeth Stadler. Das verdeutlicht zum Beispiel auch, dass es die erste Marke außerhalb Österreichs, die „Kooperativa“, sowohl in Tschechien als auch in der Slowakei noch heute gibt.
Zukunftsfit
Die führende Position in der CEE-Region beizubehalten bzw. weiter auszubauen, ist klares Ziel für die kommenden Jahre. Dazu werden zahlreiche Maßnahmen gesetzt, um zukunftsfit zu bleiben. Einen großen Schwerpunkt bildet die digitale Transformation, wofür im Rahmen des Managementprogramms Agenda 2020 seit 2017 alleine rund 200 Millionen. Euro investiert wurden. Elisabeth Stadler: „Ein ganz wesentlicher Faktor, den die Pandemie mit sich bringt, ist die Beschleunigung der Digitalisierung und Automatisierung. Das gilt für Österreich genauso wie für die CEE-Region. Die digitale Transformation ist seit Jahren einer unserer großen Schwerpunkte und wir können in diesem Bereich auf Erfahrungen unserer Versicherungsgesellschaften in CEE zurückgreifen. Als jüngstes Beispiel dafür verweise ich auf die digitale Kfz-Versicherungsplattform ‚Beesafe‘ in Polen.“
Expansionsschritte der VIG-Gruppe
1990 Deutschland, Slowakei, Tschechische Republik
1996 Ungarn
1998 Polen
1999 Liechtenstein, Kroatien, Italien
2001 Rumänien
2002 Bulgarien, Weißrussland
2003 Serbien
2004 Slowenien, Ukraine
2005 Georgien
2007 Türkei, Albanien, Kosovo, Nordmazedonien
2008 Estland, Lettland, Litauen
2010 Montenegro
2011 Bosnien-Herzegowina
2014 Moldau
2018 Frankreich
2019 Norwegen, Schweden, Dänemark