Vienna Insurance Group 2018 mit Topergebnis bei Prämien und Gewinn (vorläufige Zahlen)
Dividendenvorschlag 2018 und Gewinnprognose für 2020 werden erneut erhöht
- Gesamtprämienvolumen auf rund 9,7 Mrd. Euro gesteigert (rund +3 Prozent)
- Gewinn (vor Steuern) auf rund 485 Mio. Euro erhöht (rund +10 Prozent)
- Combined Ratio auf 96,0 Prozent klar verbessert (-0,7 Prozentpunkte)
- Dividende von 1 Euro/Aktie vorgeschlagen (+11 Prozent)
- Gewinnprognose für 2020 um rund +10 Prozent angehoben
- Über 150 Digitalisierungsprojekte in Umsetzung
Das Geschäftsjahr 2018 ist für die Vienna Insurance Group (VIG) nach den vorläufigen Zahlen besonders erfolgreich verlaufen. Prof. Elisabeth Stadler, Generaldirektorin der VIG: „Mit den vorläufigen Ergebnissen für 2018 liegen wir bei allen wichtigen Kennzahlen deutlich über unseren Prognosen. Ich sehe damit den Anspruch, uns als stabilen und verlässlichen Partner zu positionieren, erneut konsequent bestätigt. Das gilt auch für unsere Fokussierung auf die Region Zentral- und Osteuropa, wo wir heute die führende Versicherungsgruppe sind. Wir sehen in den größten Teilen der CEE-Region stabiles Wachstum und sinkende Arbeitslosigkeit. Die Märkte, in denen wir tätig sind, wachsen im Schnitt doppelt so stark wie die Staaten der Eurozone. Wir wollen in diese Region weiter investieren und haben mit einer mehr als soliden Solvenzquote von 239 Prozent dafür die nötige finanzielle Basis. Der Vorstand wird auf Grund der sehr positiven Geschäftsentwicklung den Gremien für das Geschäftsjahr 2018 erneut eine deutliche Erhöhung der Dividende von 90 Cent auf 1 Euro pro Aktie vorschlagen. Das bedeutet im aktuellen Zinsumfeld eine attraktive Dividendenrendite von 4,9 Prozent.“
Deutliches Prämienplus
Die verrechneten Konzernprämien 2018 betrugen 9.657,3 Mio. Euro. Das entspricht einer Prämiensteigerung von +2,9 Prozent zum Vergleichszeitraum des Vorjahres. Ohne Einmalerläge, die weiter rückgängig waren, beträgt das Prämienplus +5,2 Prozent. Mit Ausnahme der Einmalerläge in der Lebensversicherung konnte wieder in allen Sparten ein klares Wachstum verzeichnet werden.
Zu den Segmenten, die bei den Prämien 2018 besonders erfolgreich waren, zählen die Tschechische Republik mit Mehrprämien von rund 81 Mio. Euro und einer fünfprozentigen Prämiensteigerung sowie das Baltikum mit rund 48 Mio. Euro und rund 15 Prozent Prämienplus. Beachtliche Prämienzuwächse verzeichneten auch die Segmente Bulgarien (+14 Prozent) und Ungarn (+6,8 Prozent). 56 Prozent der Prämien wurden von den Konzerngesellschaften in CEE erwirtschaftet.
Stärkung des Sachversicherungsgeschäfts
63 Prozent des Prämienportfolios entfallen auf den Nichtlebensversicherungsbereich (inkl. Krankenversicherung) und 37 Prozent auf die Lebensversicherung. Somit dominiert klar das Nichtlebensgeschäft, das gilt insbesondere für die CEE-Region. „Wir wachsen im Nichtlebensgeschäft in vielen unserer Länder, wie beispielsweise in Polen, dem Baltikum und Ungarn über dem Markt. In der CEE-Region wollen wir die Anteile an sonstigen Sachversicherungen und der Kfz-Kasko weiter steigern. Beim Kfz-Haftpflichtversicherungsgeschäft stellen wir profitables Wachstum voran“, erklärt Prof. Elisabeth Stadler. Großes Potential sieht die VIG auch in der Krankenversicherung, die mit einem Anteil von rund sechs Prozent am Gesamtprämienvolumen noch klein ist, aber eine sehr vielversprechende Entwicklung zeigt. In der Lebensversicherung wird ein moderates Wachstum in der laufenden Prämie angestrebt. „Der Vorsorgegedanke in den südosteuropäischen Ländern entwickelt sich schrittweise, wenngleich in den meisten unserer Märkte nach wie vor die materielle Absicherung der Werte Priorität hat“, so Prof. Stadler.
Gewinn (vor Steuern) um rund 10 Prozent erhöht
Der Gewinn (vor Steuern) konnte mit 485,4 Mio. Euro gegenüber dem Vorjahr um rund +10 Prozent gesteigert werden. Der Gewinnanstieg ist vor allem auf die verbesserte Combined Ratio und die gute Entwicklung des Finanzergebnisses zurückzuführen. Starke Gewinnzuwächse konnten vor allem die Segmente Baltikum, Bulgarien, Tschechische Republik und Ungarn verzeichnen.
In Rumänien wurde 2018 ein Verlust in Höhe von rund 74 Mio. Euro ausgewiesen. Diese Entwicklung resultiert vorrangig aus der im zweiten Quartal 2018 durchgeführten Abschreibung von Firmenwerten in Höhe von 50,1 Mio. Euro sowie der Bildung von Vorsorgen für ein laufendes marktweites Wettbewerbsverfahren. Insgesamt tragen die Gesellschaften in der CEE-Region rund 53 Prozent zum Gewinn (vor Steuern) bei. Das Ergebnis nach Steuern und nicht beherrschenden Anteilen betrug 268,9 Mio. Euro. Der Rückgang um -9,6 Prozent resultiert primär aus erhöhten Steuerleistungen aufgrund von Einmaleffekten. Bereinigt um Einmaleffekte wäre das Nettoergebnis gegenüber dem Vorjahr um +2,9 Prozent gestiegen.
Combined Ratio wieder deutlich verringert
Die Combined Ratio konnte 2018 um 0,7 Prozentpunkte gesenkt werden und lag bei ausgezeichneten 96,0 Prozent. Begünstigt wurde die Reduktion durch die konsequente Umsetzung der Maßnahmen im Rahmen der „Agenda 2020“ sowie das Ausbleiben größerer Naturkatastrophen. Sehr positiv zur Entwicklung haben vor allem die Segmente Österreich, Tschechische Republik und Polen beigetragen. In Österreich konnte die Combined Ratio auf hervorragende 94,2 Prozent (2017: 95,5 Prozent) verbessert werden.
Solvenzquote mit 239 Prozent zeigt starke Resilienz
Die Solvenzquote zum 31. Dezember 2018 beträgt 239 Prozent und liegt damit weiterhin auf einem international sehr guten Niveau. Die VIG hat als einzige österreichische Versicherung am EIOPA-Stresstest teilgenommen und starke Resilienz gezeigt. In allen drei quantitativen Testszenarien hat die VIG mit Volatilitätsanpassung Werte von 158 bis 215 Prozent erzielt und liegt damit solide über der notwendigen Mindestsolvabilität von 100 Prozent.
Finanzergebnis verbessert
Das Finanzergebnis (inkl. Ergebnis aus at equity bewerteten Unternehmen) verbesserte sich auf 1.037,5 Mio. Euro. Im Vergleich zur Vorjahresperiode entspricht dies einem Anstieg um +12,2 Prozent, was vorwiegend auf Erträge aus dem Immobilienbereich inklusive der Gemeinnützigen Gesellschaften zurückzuführen ist.
Kapitalanlagen
Die gesamten Kapitalanlagen (einschließlich der liquiden Mittel) des Konzerns betrugen zum 31. Dezember 2018 37,6 Mrd. Euro und lagen damit knapp über dem Vorjahresniveau von 37,4 Mrd. Euro.
Aufwendungen für Versicherungsfälle
Die Aufwendungen für Versicherungsfälle des Konzerns abzüglich der Anteile der Rückversicherung beliefen sich 2018 auf 6,9 Mrd. Euro und lagen damit fast auf Vorjahresniveau von 6,8 Mrd. Euro (+1,1 Prozent).
Dividendenvorschlag angehoben
Auf Grund der guten Ergebnisse wird der Vorstand den Gremien für das Geschäftsjahr 2018 eine deutliche Erhöhung der Dividende gegenüber dem Vorjahr von 90 Cent auf 1 Euro pro Aktie vorschlagen. Das entspricht einer Steigerung von +11 Prozent und einer Ausschüttungsquote von 48,0 Prozent (2017: 38,7 Prozent). Die Dividendenrendite beträgt somit 4,9 Prozent.
Vorläufige Zahlen
Die in dieser Aussendung enthaltenen Angaben zum Geschäftsjahr 2018 basieren auf vorläufigen Daten. Die endgültigen Angaben zum Geschäftsjahr 2018 werden mit dem Konzerngeschäftsbericht am 17. April 2019 auf der Webseite www.vig.com veröffentlicht.
Deutlich erhöhte Gewinnprognose bis 2020
Auf Grund der stringenten Umsetzung der Maßnahmen im Rahmen des Managementprogramms „Agenda 2020“ und der weiterhin positiven wirtschaftlichen Entwicklung der CEE-Region erwartet die VIG folgende Geschäftsentwicklung bis 2020: Für 2019 wird ein Prämienvolumen von 9,9 Mrd. Euro und ein Gewinn (vor Steuern) von 500 bis 520 Mio. Euro erwartet. Für 2020 wird ein Prämienvolumen von 10,2 Mrd. Euro prognostiziert. Der Gewinn (vor Steuern) soll 2020 bei 530 bis 550 Mio. Euro liegen. Die VIG hebt damit ihre ursprünglich kommunizierte Gewinnprognose für 2020 von mehr als 500 Mio. Euro um bis zu 50 Mio. Euro an. Die Combined Ratio soll bis 2020 nachhaltig auf rund 95 Prozent verbessert werden.
Positive Halbzeitbilanz zur „Agenda 2020“
2017 wurde die „Agenda 2020“ mit dem Ziel gestartet, das Geschäftsmodell der VIG zu optimieren sowie gleichzeitig Maßnahmen zur Absicherung der Zukunftsfähigkeit zu setzen. „Die Zwischenbilanz, die wir vorweisen können, ist sehr zufriedenstellend. Das lässt mich erwarten, dass wir mit der ‚Agenda 2020‘ unsere Zielsetzungen sogar früher erreichen, weshalb wir unsere Prognosen für 2020 angehoben haben“, erklärt Prof. Stadler.
Einige Beispiele:
Besonders erfolgreich entwickeln sich die Assistance-Leistungen, die mit eigenen Gesellschaften abgedeckt werden. „Unsere Assistance-Gesellschaften in Tschechien, der Slowakei, Bulgarien, Rumänien und Polen haben seit Start der ‚Agenda 2020‘ über 500.000 Assistance-Fälle abgewickelt. Die Global Assistance bietet ihre Leistungen in Tschechien bereits anderen Versicherungen an, 30 Prozent des Assistance-Geschäfts werden bereits über das Drittkundengeschäft erwirtschaftet. Dies wollen wir auch in anderen Ländern forcieren“, zieht Prof. Stadler zufrieden Zwischenbilanz. Derzeit wird die Etablierung einer Assistance-Gesellschaft für das Baltikum getestet. Ebenso ist in Serbien eine eigene Assistance-Gesellschaft in Überlegung.
In der Krankenversicherung konnte in den letzten zwei Jahren eine Prämiensteigerung von +20 Prozent verzeichnet werden. In den fünf Fokusländern Bulgarien, Ungarn, Polen, Rumänien und der Türkei, wo besondere Aktivitäten in dieser Sparte gesetzt werden, betrug die Steigerung 2018 +58 Prozent.
Im Bankversicherungsbereich lautet das Ziel Ausbau des Nichtlebensgeschäfts mit dem Kooperationspartner Erste Group. 2018 konnte ein Prämienvolumen von über 1,2 Mrd. Euro erzielt werden, wobei im Nichtlebensbereich bereits um +14 Prozent mehr Prämie erwirtschaftet wurde.
In der Rückversicherung wurden gezielt Maßnahmen zu einer stärkeren Internationalisierung gesetzt. Die Rückversicherungsgesellschaft VIG Re konnte in den letzten beiden Jahren eine beachtliche Prämiensteigerung von +17 Prozent verzeichnen. In diesen Jahren wurden wie geplant Niederlassungen in Frankfurt und Paris eröffnet, um Kunden in Österreich, Deutschland, der Schweiz, Frankreich, den Benelux-Staaten, Spanien und Portugal zu betreuen.
Mehr als 150 laufende Digitalisierungsprojekte„Wir arbeiten gezielt an unserer digitalen Agilität und setzen entscheidende Schritte in der ‚Agenda 2020‘, um für die geänderten Anforderungen von ‚übermorgen‘ gerüstet zu sein. Wir haben derzeit über 150 Digitalisierungsprojekte in der Gruppe in unterschiedlichen Dimensionen am Laufen, wobei die meisten bereits in den nächsten beiden Jahren realisiert werden sollen. Wir investieren im Schnitt 50 Mio. Euro pro Jahr in die Digitalisierung, somit 200 Mio. Euro im Rahmen der ‚Agenda 2020‘“, betont Prof. Stadler die Bedeutung der digitalen Transformation für die VIG. Die VIG hat im Vorjahr auch bereits zum zweiten Mal den eigenen Wettbewerb „VIG Xelerate“ durchgeführt, ein dritter ist für heuer noch geplant. Nach definierten Kriterien, wie beispielsweise Innovation im jeweiligen Markt und Relevanz für die gesamte Gruppe, werden eingereichte Digitalisierungsprojekte der Konzerngesellschaften prämiert und von der VIG in der Umsetzung finanziell unterstützt.
Fotos
Fotos der Pressekonferenz am 21. März 2019 sind ab 12.30 Uhr unter folgendem Link zum Download verfügbar: https://www.apa-fotoservice.at/galerie/17847
Bild-Credit: © VIG/APA-Fotoservice/ Tanzer