Vienna Insurance Group baut mit Erwerb von Aegon Gesellschaften Marktführerschaft in CEE aus
Aufstieg zur Nummer 1 in Ungarn
Die Vienna Insurance Group hat am 29. November 2020 den Kaufvertrag zum Erwerb von Gesellschaften der niederländischen Aegon in Ungarn, Polen, Rumänien und der Türkei unterzeichnet. Der Deal umfasst Versicherungsgesellschaften, Pensionskassen, Asset Management- und Servicegesellschaften mit einem Versicherungsprämienvolumen von rund 600 Mio. Euro, einem verwalteten Pensionskassenvolumen von rund 5 Mrd. Euro und bringt einen zusätzlichen Kundenstock von insgesamt 4,5 Mio. Kunden. In Ungarn wird die Vienna Insurance Group nach erfolgreichem Abschluss des Erwerbs von Rang 6 zum Marktführer aufsteigen. Der Kaufpreis beträgt 830 Mio. Euro.
„Die Übernahme des Zentral- und Osteuropageschäfts der Aegon stellt für unsere Gruppe einen großen Schritt dar, um unsere führende Position in CEE nachhaltig zu festigen und neue Chancen wahrzunehmen. Die Portfolios der im Kaufvertrag enthaltenen Gesellschaften ergänzen sich perfekt mit unseren bestehenden Einheiten und stärken unsere Diversifikation in diesen Ländern. In Ungarn schaffen wir den Sprung an die Spitze. Damit werden wir, so wie in Österreich, in allen unseren direkten östlichen Nachbarstaaten (Tschechische Republik, Slowakei und Ungarn) Marktführer sein. In der Türkei gelingt uns der Einstieg in die Lebensversicherung und in Polen, Rumänien und Ungarn können wir unser Potential im Pensionskassengeschäft deutlich ausbauen. Durch den Erwerb der Asset Management Gesellschaft der Aegon in Ungarn bauen wir nicht nur unsere eigenen Asset Management Aktivitäten aus, wir gewinnen wertvolles Know-how und Ressourcen“, freut sich Generaldirektorin Elisabeth Stadler über den erfolgreichen Abschluss mit Aegon.
Starke Positionierung in Ungarn
Mit im Jahr 2019 erwirtschafteten 389 Mio. Euro* entfallen zwei Drittel des erworbenen Prämienvolumens auf die ungarische Versicherungsgesellschaft, die einen ausgewogenen Spartenmix an Lebens- und Sachversicherungen und ein starkes Vertriebsnetz, vorwiegend über eigene Agenten und Makler, aufweist. Die Aegon in Ungarn ist derzeit die Nummer 3 am Sachversicherungsmarkt und die Nummer 7 am Lebensversicherungsmarkt. Zusammen mit der Union Biztosító kann die Vienna Insurance Group ihren derzeitigen Marktanteil von 8 % auf über 19 % erhöhen. Die Vermögensverwaltungsgesellschaft in Ungarn bietet die gesamte Palette an Dienstleistungen in diesem Geschäftssegment in der CEE-Region an und verwaltet ein Vermögen von rund 1,8 Mrd. Euro. Sie ist damit die viertgrößte Asset Management Gesellschaft in Ungarn.
Einstieg in die Lebensversicherung in der Türkei
In der Türkei bedeutet der Deal mit Aegon die Erweiterung um das Lebensversicherungsgeschäft, wo die Vienna Insurance Group bisher mit der Sachversicherungsgesellschaft Ray Sigorta vertreten ist. Die Aegon Türkei ist die Nummer 7 am Lebensversicherungsmarkt, marktführend im Angebot von Lebensversicherungen, die nicht der Kreditbesicherung dienen und setzt sehr stark auf digitale Kundenservicierung. Der Vertrieb erfolgt im sonst über den Bankvertrieb dominierten Lebensversicherungsgeschäft hauptsächlich über eigene und externe Agenten. 2019 wurde ein Prämienvolumen von 114 Mio. Euro* verzeichnet. Die polnische Gesellschaft und ihre Niederlassung in Rumänien sind auf die Vermittlung von traditionellen und fondsgebundenen Lebensversicherungen fokussiert. In Rumänien wird das Lebensversicherungsgeschäft zum größten Teil über die Bankkooperation mit der rumänischen Banca Transilvania erwirtschaftet. Die beiden Lebensversicherungsgesellschaften in Polen und Rumänien lukrierten 2019 ein Prämienvolumen von 85 Mio. Euro* (62 Mio. Euro Polen, 23 Mio. Euro Rumänien).
Deutlicher Ausbau des Pensionskassengeschäfts
Durch den Erwerb der Pensionskassengesellschaften der Aegon in Ungarn, Polen und Rumänien setzt die Vienna Insurance Group einen verstärkten Schwerpunkt in Richtung Altersvorsorge und erhält neue Zugänge im Pensionsgeschäft. Aufgrund der demografischen Entwicklung und der damit verbundenen erschwerten Finanzierung staatlicher Pensionssysteme werden in diesen Märkten große Wachstumschancen für die Pensionsvorsorge gesehen. Besonders in Polen, wo es im Zuge der 2019 beschlossenen Pensionsreform zur Einführung von Pensionsfonds für Mitarbeiter kommt, können erweiterte Potentiale und Synergien zum bisherigen Engagement der VIG-Gruppe in diesem Bereich genutzt werden. Alle drei Pensionskassengesellschaften sind in den jeweiligen Ländern unter den Top 4 am Markt. Es wird insgesamt ein Vermögen von 4,9 Mrd. Euro verwaltet.
Closing für 2. Halbjahr 2021 erwartet
Die Transaktion erfolgt vorbehaltlich der erforderlichen aufsichts- und wettbewerbsrechtlichen Genehmigungen. Der formale Abschluss des Erwerbs der Aegon Gesellschaften wird für das 2. Halbjahr 2021 erwartet. 2019 erwirtschafteten die zu erwerbenden Gesellschaften mit rund 1.650 Mitarbeitern einen Nettogewinn von rund 50 Mio. Euro.
* Prämien auf Basis des Umrechnungskurses per Ende 2019