Vienna Insurance Group erntet Erfolge ihrer CEE-Strategie
Klare Verbesserung bei allen vorläufigen Kennzahlen für 2017
- Prämieneinnahmen auf rund 9,4 Mrd. Euro gesteigert (+3,7 Prozent)
- Gewinn (vor Steuern) auf rund 443 Mio. Euro erhöht (+8,8 Prozent)
- Combined Ratio auf 96,7 Prozent klar verbessert (2016: 97,3 Prozent)
- Dividendenvorschlag auf 90 Cent/Aktie angehoben (+12,5 Prozent)
- Nachhaltig wirksame Maßnahmen der „Agenda 2020“ erfolgreich eingeleitet
Eine äußerst positive Zwischenbilanz zieht Prof. Elisabeth Stadler, Generaldirektorin der Vienna Insurance Group (VIG), bei der Präsentation der vorläufigen Zahlen für das Geschäftsjahr 2017:
„Unser Erfolg im Jahr 2017 ist das erfreuliche Resultat einer konsequent verfolgten Geschäftsstrategie. Wir haben als eines der ersten österreichischen Unternehmen nach 1989 den Schritt in den Osten unternommen und das Potential in Zentral- und Osteuropa genutzt. Jetzt, wo allgemein von den großen Chancen gesprochen wird, die sich durch die gute Konjunktur der CEE-Volkswirtschaften ergeben, ernten wir bereits die Früchte unserer langfristig angelegten Strategie. Denn wir kamen in diese Länder, um dort auch zu bleiben. Das heißt, auch unabhängig von Konjunkturverläufen entsprechend nachhaltig orientiert aufgestellt zu sein. Wir setzen ganz bewusst auf lokales Unternehmertum und die Mehrmarkenstrategie. Wir leben diese Vielfalt aus Überzeugung und nutzen sie in unseren Märkten, die immer raschere Entscheidungen verlangen. Das gilt insbesondere für Themen wie die digitale Transformation. Dazu und zu weiteren Initiativen setzen wir im Rahmen unseres strategischen Arbeitsprogramms „Agenda 2020“ seit dem Vorjahr wichtige Maßnahmen. Das macht uns zukunftsfit und bringt uns weiterhin Resultate, die uns als stabilen und verlässlichen Partner auszeichnen. Der Vorstand wird aufgrund der guten Ergebnisse den Gremien für das Geschäftsjahr 2017 eine Erhöhung der Dividende um 12,5 Prozent von 80 auf 90 Cent pro Aktie vorschlagen.“
Dynamisches Prämienwachstum
Die verrechneten Konzernprämien erreichten 9.386 Mio. Euro und damit ein klares Plus von 3,7 Prozent im Vergleich zur Vorjahresperiode. Ohne Einmalerläge in der Lebensversicherung weist die VIG ein noch deutlicheres Prämienwachstum von 6,2 Prozent auf. Alle Sparten, mit Ausnahme der Einmalerläge in der Lebensversicherung, verzeichneten ein Wachstum. Besonders stark sind die Gesamtprämien in der Slowakei (+10,6 Prozent), in Ungarn (+10 Prozent), in Bulgarien (+9,8 Prozent) in Polen (+8,2 Prozent) und in der Tschechischen Republik (+4,9 Prozent) gewachsen. Von den Sonstigen CEE-Ländern zeigten vor allem die Länder Bosnien-Herzegowina (+23,2 Prozent) und Serbien (+12,4 Prozent) im Jahr 2017 eine dynamische Prämienentwicklung. Insgesamt wurden im Jahr 2017 bereits 55,1 Prozent der Konzernprämien in CEE erwirtschaftet.
Den größten Anteil am Prämienvolumen nimmt die Sachversicherung (28,1 Prozent) ein, gefolgt von der Lebensversicherung gegen laufende Prämie (27,4 Prozent), der Kfz-Haftpflicht (14,9 Prozent), der Lebensversicherung gegen Einmalerlag (12 Prozent), der Kfz-Kasko (11,7 Prozent) und der Krankenversicherung (5,9 Prozent). Die Krankenversicherung gehört zu jenem Geschäftsfeld, in dem die VIG vor allem im CEE-Raum großes Wachstumspotential sieht. Die Prämien in dieser Sparte steigen 2017 um 9,3 Prozent auf rund 564 Mio. Euro. In CEE konnten um beachtliche 43 Prozent mehr Prämien in der Krankenversicherung eingenommen werden.
Gewinn (vor Steuern) deutlich gesteigert
Der Konzerngewinn vor Steuern stieg im Jahr 2017 auf 442,5 Mio. Euro (2016: 406,7 Mio. Euro). Der Gewinnanstieg um 8,8 Prozent ist vor allem auf die gute Entwicklung der Combined Ratio sowie der positiven Entwicklung des versicherungstechnischen Ergebnisses in der Lebensversicherung in der Tschechischen Republik und der Slowakei zurückzuführen. Ein besonders starker Gewinnzuwachs konnte in Polen verzeichnet werden, der unter anderem aus der gelungenen Stabilisierung des Kfz-Versicherungsgeschäfts resultiert. Insgesamt tragen die Gesellschaften in der CEE-Region bereits rund 57 Prozent zum Gewinn (vor Steuern) bei.
Combined Ratio klar verbessert
Die Combined Ratio der VIG (nach Rückversicherung, ohne Berücksichtigung von Veranlagungserträgen) verbesserte sich im Jahr 2017 deutlich auf 96,7 Prozent (2016: 97,3 Prozent). Damit ist es der VIG wieder gelungen, die Combined Ratio ungeachtet zahlreicher Unwetterereignisse sowie dem Sturm Herwart klar unter der 100 Prozent-Marke zu halten. Maßgeblich dazu haben Österreich und Polen mit besseren versicherungstechnischen Ergebnissen beigetragen.
Finanzergebnis leicht rückläufig
Das Finanzergebnis (inkl. Ergebnis aus at equity bewerteten Unternehmen) betrug für 2017 924,3 Mio. Euro. Dieses lag trotz Einbeziehung der Gemeinnützigen Gesellschaften als vollkonsolidierte Unternehmen für das Gesamtjahr 2017 um 3,6 Prozent unter dem Vorjahreswert.
Kapitalanlagen erhöht
Die gesamten Kapitalanlagen (einschließlich der liquiden Mittel) der Vienna Insurance Group stiegen per 31. Dezember 2017 auf 37,4 Mrd. Euro. Im Vorjahresvergleich bedeutet dies einen Zuwachs von 1,2 Mrd. Euro bzw. 3,3 Prozent.
Dividendenvorschlag angehoben
Im Jahr 2017 lag das Ergebnis je Aktie mit 2,23 Euro (2016: 2,16 Euro) leicht über dem Vorjahresniveau. Auf Grund der guten Ergebnisse wird der Vorstand den Gremien für das Geschäftsjahr 2017 eine Erhöhung der Dividende gegenüber dem Vorjahr von 80 auf 90 Cent pro Aktie vorschlagen. Das entspricht einer Steigerung von 12,5 Prozent und einer Ausschüttungsquote von 38,7 Prozent (2016: 35,6 Prozent). Die von der Vienna Insurance Group seit 2005 verfolgte Dividendenpolitik mit einer Mindestausschüttung von 30 Prozent des Netto-Konzerngewinns nach Minderheiten bleibt weiterhin unangetastet.
Die in dieser Aussendung enthaltenen Angaben zum Geschäftsjahr 2017 basieren auf vorläufigen und ungeprüften Daten. Die endgültigen Angaben zum Geschäftsjahr 2017 werden mit dem Konzerngeschäftsbericht am 18. April 2018 auf der Webseite www.vig.com veröffentlicht.
Ausblick bis 2020
Für den CEE-Raum wird für den Zeitraum 2017 bis 2020 vom Internationalen Währungsfonds (IWF) ein durchschnittliches jährliches BIP-Wachstum von 3 Prozent, für den EU 15-Raum von 1,7 Prozent prognostiziert. Auf Basis dieser Konjunkturdaten geht die Vienna Insurance Group davon aus, die Chancen dieser Entwicklung und ihrer positiven Auswirkungen auf das Absicherungs- und Vorsorgeverhalten der Bevölkerung nutzen zu können. Mit einer nachhaltigen und ertragsorientierten Wachstumspolitik will die VIG bis 2020 das Prämienvolumen kontinuierlich auf über 10 Mrd. Euro steigern. Der Gewinn (vor Steuern) soll bis 2020 über 500 Mio. Euro erreichen. Für die Combined Ratio wird bis 2020 ein Ziel von rund 95 Prozent angestrebt. Die Dividende wird der Ergebnisentwicklung folgen. Auf Grund der positiven Geschäftsentwicklung und den eingeleiteten Maßnahmen der „Agenda 2020“ wird das für 2019 zu erreichende Ziel bereits auf 2018 vorgezogen. Konkret erwartet die VIG für 2018 ein Prämienvolumen von 9,5 Mrd. Euro und einen Gewinn (vor Steuern) im Rahmen von 450 bis 470 Mio. Euro.
Strategisches Arbeitsprogramm „Agenda 2020“
2017 wurde die „Agenda 2020“ mit dem Ziel gestartet, das Geschäftsmodell der VIG zu optimieren sowie gleichzeitig neue Geschäftsmöglichkeiten zu erschließen. „Dahinter stehen umfangreiche Aufgaben, die sich nicht über Nacht erledigen lassen. Umso mehr freut es uns, dass wir bereits erste Erfolge erzielen konnten“, erklärt Prof. Elisabeth Stadler und verweist auf folgende Beispiele: Die VIG konzentriert sich bei den Maßnahmen zur Ertragsoptimierung in der Kfz-Versicherung im ersten Schritt auf die Reduzierung von kostenintensiven Auslandsschäden. Ein eigens etabliertes Auslandsschaden-Team in der VIG konnte ein Einsparpotential bei Kfz-Auslandsschäden von rund 10 Mio. Euro pro Jahr identifizieren. Das Projekt zur Optimierung des Schadenmanagements wurde 2017 in den Konzerngesellschaften in Polen und Litauen sowohl in der Kfz- als auch in der Haushaltsversicherung angewendet. Die ersten Ergebnisse zeigten ein Einsparungspotential bei den Schadenaufwendungen im mittleren einstelligen Prozentbereich. Zugleich werden damit die Bestrebungen zur Verringerung ungerechtfertigter Schadensforderungen unterstützt. „Diese Maßnahmen helfen uns dabei, unsere Combined Ratio weiter in Richtung 95 Prozent zu senken“, betont Prof. Elisabeth Stadler.
Wachstumsinitiativen
Zu den Geschäftsbereichen, in denen die VIG im Rahmen der Absicherung ihrer Zukunftsfähigkeit wachsen will, zählen unter anderem die Krankenversicherung und das Bankversicherungsgeschäft. In 38 der rund 50 Konzerngesellschaften werden bereits Krankenversicherungen angeboten. In jenen fünf definierten Ländern (Bulgarien, Polen, Rumänien, Türkei und Ungarn), in denen die Krankenversicherung spezifisch ausgebaut werden soll, konnten 2017 die Prämien in dieser Sparte um rund 11 Mio. Euro bzw. rund 32 Prozent gesteigert werden. Zur Forcierung des Bankenvertriebs wurden 2017 die Fusionen lokaler Allspartenversicherer mit den Bankversicherern der VIG beschlossen, die heuer umgesetzt werden. „Mit unserem Vertriebspartner Erste Group wurde bereits 2017 begonnen, Produktvarianten zu reduzieren und klar und einfach gestaltete Kranken- und Sachversicherungen für die Bankkunden anzubieten. Weiteres wichtiges Ziel ist die stärkere Einbindung unserer Produkte in den Onlinevertrieb der Bank“, so Prof. Elisabeth Stadler.
Klares digitales Zielbild und neue Initiative „VIG Xelerate“
2017 hat die VIG ein digitales Zielbild für die Gruppe entwickelt. Die Konzerngesellschaften haben den Freiraum und die Eigenständigkeit, Digitalisierungsprojekte zu starten und Ideen Realität werden zu lassen. Die Holding nimmt dabei eine koordinierende Rolle für die Konzerngesellschaften ein. Schwerpunkte und Maßnahmen können von Gesellschaft zu Gesellschaft unterschiedlich sein. „Wir sehen bei der Digitalisierung zwei Wellen. Die erste Welle, in der wir uns gerade befinden, beschäftigt sich mit der Digitalisierung des Geschäftsmodells von heute. Dazu verbessern wir Angebote und Services durch intelligenten Einsatz von Technologien entlang der Kundenkontaktpunkte. In einer zweiten Welle geht es um die Nutzung neuer Geschäftsmodelle, auch mit nicht versicherungstypischen Angeboten und Serviceleistungen, wie etwa Assistance-Leistungen. Hier setzen wir bereits seit einigen Jahren sehr erfolgreich Aktivitäten. Allein 2017 wurden über 200.000 Assistance-Fälle von unseren Gesellschaften abgewickelt. 2017 wurde von Bulgarien aus auch die Assistance für Mazedonien übernommen und in Rumänien eine eigene Assistance-Gesellschaft gegründet, die heuer ihre Tätigkeit aufnimmt“, erklärt Prof. Elisabeth Stadler.
Im Rahmen von „Genesis“, dem größten Digitalisierungsprojekt innerhalb der Gruppe, hat die polnische Konzerngesellschaft Compensa 2017 den Einsatz von Robotertechnologie und künstlicher Intelligenz zur Automatisierung von Arbeitsabläufen getestet und seit Anfang 2018 vier Routineabläufe automatisiert. Derzeit wird der Nutzen von Telematik im Kfz-Bereich und von Bots zur selbständigen Beantwortung von Kundenanfragen getestet. Agenturen und Endkunden können jetzt ebenfalls in Polen mittels einer App auf einfachste Art und Weise Kfz-Versicherungen abschließen. In Österreich bieten die Wiener Städtische Versicherung mit „Smart & Easy“ und die Donau Versicherung mit „Klara“ neue digitale Beratungsprogramme an, die bereits konform mit der Versicherungsvertriebsrichtlinie IDD sind. Das Programm „Klara“ der Donau wird ab 1. April österreichweit in der Beratung eingesetzt und künftig auch von den Compensa-Gesellschaften im Baltikum übernommen.
Als jüngste Aktivität im Rahmen der digitalen Transformation hat die VIG-Holding die Initiative „VIG Xelerate“ gestartet. Aus der Gruppe können Projekte zur digitalen Transformation eingereicht werden, die nach Relevanz des Nutzens für die einreichende Gesellschaft und die gesamte Gruppe bewertet und in Folge von der VIG finanziell unterstützt werden.
Eine Fotogalerie zum Pressegespräch finden Sie hier. Copyright: Richard Tanzer / APA