Vienna Insurance Group mit vorläufigem Gewinn vor Steuern zum Halbjahr 2016 von rund EUR 200 Mio. und geänderter Bewertung und Bilanzierung der gemeinnützigen Wohnbaugesellschaften
Die VIG gibt für das Halbjahr 2016 ein vorläufiges Vorsteuerergebnis in Höhe von rund EUR 200 Mio. bekannt. Das Ergebnis liegt somit im Rahmen der für das Geschäftsjahr 2016 gegebenen Gewinnprognose. Das Konzerneigenkapital erfährt auf Grund geänderter Wertansätze für die aktuell at-equity konsolidierten gemeinnützigen Wohnbaugesellschaften eine Anpassung.
Die Anpassung basiert auf einem Bescheid der Finanzmarktaufsicht vom 02.08.2016 gem. § 3 Abs. 1 Z 3 RL-KG (Rechnungslegungs-Kontrollgesetz), in welchem die FMA die Abbildung der Beteiligungen an gemeinnützigen Wohnbaugesellschaften als nicht IFRS-konform feststellt. Gegenstand der Prüfung waren die Konzernabschlüsse zum 31.12.2014 und 31.12.2015 sowie die Halbjahresberichte zum 30.06.2014 und 30.06.2015. Gemäß diesem Bescheid wurden gesetzliche Ausschüttungs- und Verwertungsrestriktionen, denen gemeinnützige Wohnbaugesellschaften unterliegen, sowohl bei der Ermittlung des beizulegenden Zeitwertes als auch bei der Erfassung der Gewinnanteile aus diesen Unternehmen nicht ausreichend berücksichtigt. Dies bedeutet nach erster vorläufiger Analyse für das Geschäftsjahr 2015 gem. Bescheid der FMA eine Reduktion des Gewinns vor Steuern um rund EUR 45 Mio. und des Konzerneigenkapitals (eigene Anteile und nicht beherrschende Anteile) um rund EUR 550 – 580 Mio.
Zwischenzeitlich haben die Aufsichtsratsgremien der Wiedererlangung des beherrschenden Einflusses über die gemeinnützigen Wohnbaugesellschaften durch die Vienna Insurance Group zugestimmt. Voraussichtlich mit August 2016 werden die Anteile der neun Gesellschaften daher vollkonsolidiert und die wesentlichen Vermögenswerte in der Konzernbilanz berücksichtigt. Es handelt sich unter anderem um Liegenschaften mit einem Buchwert von rund 3,5 Mrd. Euro. Bei Vollkonsolidierung steigt der Anteil der gemeinnützigen Wohnbaugesellschaften am Eigenkapital um
rd. EUR 1 Mrd. basierend auf vorläufigen Halbjahresdaten 2016; diese Erhöhung wird zukünftig unter „nicht beherrschende Anteile“ in der Bilanz separat ausgewiesen.
Auf die Solvabilitätsrate gem. Solvency II haben die bilanziellen Änderungen keine Auswirkung. Die aus den gemeinnützigen Wohnbaugesellschaften anrechenbaren Eigenmittel für Zwecke der aufsichtsrechtlichen Solvabilität definierten sich bereits bisher auf Basis der zukünftigen Ausschüttungen, wobei die spezifischen Restriktionen der gemeinnützigen Wohnbaugesellschaften vollinhaltlich berücksichtigt werden.
Das Management der Vienna Insurance Group bestätigt zudem die Gewinnprognose für 2016. Der Konzern strebt für das Geschäftsjahr 2016 zumindest die Verdoppelung des Gewinns vor Steuern bis zu EUR 400 Mio. an.