VIENNA INSURANCE GROUP 1.-3. QUARTAL 2013
- Positive Ergebnisentwicklung des Konzerns durch hohe Verluste in Rumänien und Italien belastet
- Prämien bei 7,1 Mrd. Euro (-5,1 Prozent)
Bereinigt um Sondereffekte bei plus 2 Prozent - Gewinn vor Steuern bei 315,9 Mio. Euro (-28,8 Prozent)
- 3. Quartal im Vergleich zum 2. Quartal 2013 ergebnismäßig deutlich verbessert
- 500 Mio. Euro Nachranganleihe erfolgreich platziert
Kennzahlen zum 1.-3. Quartal 2013
Die Vienna Insurance Group erreichte in einem sehr herausfordernden Marktumfeld eine solide Prämienentwicklung. Die verrechneten, konsolidierten Prämien lagen in den ersten drei Quartalen 2013 bei 7,1 Mrd. Euro (-5,1 Prozent). Der Prämienrückgang ist im Wesentlichen auf die gezielte Reduktion der kurzfristigen Einmalerläge in Polen sowie des Kfz-Geschäfts in Italien zurückzuführen. Ohne Sondereffekte erzielte die Vienna Insurance Group ein Prämienwachstum von rd. 2 Prozent.
In der Schaden- und Unfallversicherung wurden bei intensivem Wettbewerb Prämien von 3,6 Mrd. Euro erreicht. In diesem Segment bedeutet dies einen Rückgang von 1,9 Prozent, der insbesondere durch die gezielte Zurücknahme des Kfz-Geschäfts in Rumänien und Italien begründet ist.
Die Entwicklung bei den Prämien der Lebensversicherung war weiterhin geprägt von der Zurückhaltung beim kurzfristigen Einmalerlagsgeschäft in Polen. Der Konzern erreichte in diesem Segment Prämien von 3,1 Mrd. Euro (-9,0 Prozent). Bereinigt um den polnischen Effekt ergab sich ein Zuwachs von 2,8 Prozent. Bei den laufenden Prämien betrug der Anstieg 1,3 Prozent, wobei in diesem Bereich in vielen CEE-Ländern zweistellige Zuwächse erzielt werden konnten.
In der Krankenversicherung setzte sich das Wachstum der Prämien auf 303,7 Mio. Euro (+1,8 Prozent) fort.
„Die Entwicklung der Vienna Insurance Group zeigt, dass die strategische Ausrichtung auf die Märkte der CEE-Region – trotz der Probleme auf dem rumänischen Markt – sehr erfolgreich ist. Der Konzern ist in dieser Zukunftsregion exzellent positioniert und wir verzeichnen auf praktisch allen CEE-Märkten Steigerungen beim Ertrag unseres Versicherungsgeschäfts. Auf den Kernmärkten Polen, Kroatien und der Ukraine erwirtschaften unsere Konzerngesellschaften Gewinnzuwächse im hohen zweistelligen Bereich. In der Türkei sowie Bulgarien, zwei herausfordernden Märkten, setzt die Vienna Insurance Group den positiven Trend nach dem Turnaround beim Ergebnis fort“, erläutert Peter Hagen, CEO der Vienna Insurance Group.
Der Gewinn (vor Steuern) des Konzerns betrug 315,9 Mio. Euro und die Combined Ratio 100,6 Prozent. Das normalisierte Ergebnis – ohne die Sondereffekte aus Rumänien und Italien – belief sich auf 458,0 Mio. Euro (+3,3 Prozent).
Das 3. Quartal selbst zeigt eine deutliche Verbesserung des Gewinns (vor Steuern) auf 110,2 Mio. Euro gegenüber dem Vorquartal 2013 mit 46,3 Mio. Euro.
In den CEE-Ländern wurde trotz der hohen Verluste in Rumänien eine erfreuliche Ergebnisentwicklung erzielt. Der Gewinn (vor Steuern) stieg um 4,5 Prozent. Dazu trugen insbesondere die übrigen CEE-Märkte (+93,5 Prozent) und Polen (+54,3 Prozent) bei.
Das Finanzergebnis des Konzerns belief sich in den ersten drei Quartalen 2013 auf 892,1 Mio. Euro. Die Kapitalanlagen betrugen mit 30. September 2013 einschließlich der liquiden Mittel 29,5 Mrd. Euro.
Highlights von den Märkten der Vienna Insurance Group
Österreich – Stabile Geschäftsentwicklung
In Österreich verzeichnete der Konzern eine solide Prämienentwicklung. Mit einer Steigerung von 0,4 Prozent erreichte der Konzern in den ersten drei Quartalen 2013 Prämien von insgesamt 3,2 Mrd. Euro. Die österreichischen Konzerngesellschaften der VIG sind weiterhin mit deutlichem Abstand Marktführer in Österreich.
Während in der Lebensversicherung ein Zuwachs von 1,3 Prozent und in der Krankenversicherung ein Plus von 2,8 Prozent erzielt wurde, verzeichneten die Konzerngesellschaften in der Schaden- und Unfallversicherung ein leichtes Minus von 0,8 Prozent, das auf der Reduktion des Kfz-Geschäfts der italienischen Zweigniederlassung der Donau Versicherung beruht. In Österreich wurde ein Gewinn (vor Steuern) von 136,7 Mio. Euro verzeichnet. Der Rückgang gegenüber dem Vorjahr beruht auf den Belastungen im Kfz-Geschäft der Donau Versicherung in Italien. Dies begründet auch die Combined Ratio von 103,2 Prozent.
Tschechische Republik – Gute Entwicklung unter herausfordernden Rahmenbedingungen
In der Tschechischen Republik steigerten die Konzerngesellschaften den Gewinn (vor Steuern) in den ersten drei Quartalen 2013 um beachtliche 3,2 Prozent auf insgesamt 144,9 Mio. Euro. Damit ist die Tschechische Republik in den ersten neun Monaten 2013 der ertragreichste Markt des Konzerns. Die Combined Ratio lag trotz der Unwetterschäden bei ausgezeichneten 93,8 Prozent. Mit einem Marktanteil von 33,2 Prozent ist die Vienna Insurance Group die klare Nummer 1 auf dem tschechischen Versicherungsmarkt.
Die Prämien beliefen sich in der Tschechischen Republik auf insgesamt 1,3 Mrd. Euro. Der Rückgang um 2,4 Prozent ist dabei insbesondere auf Währungseffekte zurückzuführen. In der Lebensversicherung wurde mit verrechneten Prämien von 628,6 Mio. Euro ein Wachstum von 2,1 Prozent erzielt. Die Kooperation mit der Erste Group bewährte sich in der Tschechischen Republik besonders: Der Bankvertrieb der Pojišťovna České spořitelny trug – mit einem Zuwachs von 5,8 Prozent – wesentlich zum Prämienplus im Lebenssegment bei. Im Bereich der Nicht-Lebensversicherung erreichte der Konzern Prämien von 689,4 Mio. Euro.
Slowakei – Stetiger Ergebniszuwachs auf hohem Niveau
Die Konzerngesellschaften der Vienna Insurance Group konnten in der Slowakei ein erfreuliches Gesamtwachstum der Prämien von 6,6 Prozent auf 548,3 Mio. Euro erzielen.
Im Bereich Nicht-Leben wurde in diesem – vor allem im Kfz-Bereich – herausfordernden Markt eine beachtliche Steigerung von 1,4 Prozent auf 250,9 Mio. Euro verzeichnet. In der Lebensversicherung stiegen die Prämien eindrucksvoll um 11,4 Prozent auf 297,3 Mio. Euro. Dazu trug insbesondere der Vertrieb über die Erste Group-Tochter Slovenská sporiteľňa bei.
Der Gewinn (vor Steuern) belief sich auf 42,8 Mio. Euro und erreichte ein kräftiges Plus von 8,6 Prozent. Die Combined Ratio verbesserte sich um 1,5 Prozentpunkte auf sehr gute 93,5 Prozent.
Die Konzerngesellschaften der Vienna Insurance Group sind mit einem Marktanteil von 34,3 Prozent deutlich vor dem Mitbewerb die Nummer 1 in der Slowakei.
Polen – Profitable Entwicklung in wettbewerbsintensivem Umfeld
Die positive Entwicklung der Vienna Insurance Group setzte sich in Polen weiter fort. Die Konzerngesellschaften der Vienna Insurance Group erhöhten in den ersten drei Quartalen 2013 den Gewinn (vor Steuern) beeindruckend um 54,3 Prozent auf insgesamt 48,6 Mio. Euro. Gleichzeitig konnte die Combined Ratio um mehr als 5 Prozentpunkte auf den historischen Bestwert von 95,0 Prozent gesenkt werden.
„Die Entwicklung der Vienna Insurance Group in Polen ist beispielgebend für unsere Strategie in der CEE-Region. Seit dem Markteintritt haben wir durch organisches Wachstum sowie Akquisitionen unsere Präsenz und Vertriebskraft nachhaltig gestärkt. Dabei ist es unserem polnischen Management sehr erfolgreich gelungen, das Geschäft ertragsorientiert auszubauen. Mit dem Zukauf der Skandia Polen setzen wir einen weiteren Schritt in diese Richtung. Die erneute Steigerung der Profitabilität zeigt, dass wir auch in intensiven Wettbewerbssituationen mit einer disziplinierten Zeichnungspolitik sehr gute Ergebnisse erwirtschaften“, betont Peter Hagen.
Das Prämienvolumen belief sich in Polen auf 840,8 Mio. Euro (-31,6 Prozent). Der Rückgang beruht auf dem gezielt zurückgenommenen kurzfristigen Einmalerlagsgeschäft. Bei den laufenden Prämien in der Lebensversicherung wurde ein Plus von 33,7 Prozent erzielt. Im Segment Nicht-Leben erwirtschaftete der Konzern Prämien in Höhe von 423,9 Mio. Euro.
Rumänien – Weiterhin negatives Ergebnis
Die Vienna Insurance Group hält in diesem schwierigen Marktumfeld an der grundlegenden Strategie fest, sich aus verlustbringenden Sparten zurückzuziehen. Insbesondere im Kfz-Bereich herrscht ein irrationaler Preiswettbewerb einiger Mitbewerber, die den gesamten Markt nachhaltig schwächen.
Die Prämien der Vienna Insurance Group lagen in den ersten drei Quartalen 2013 bei 274,6 Mio. Euro und verringerten sich um 19,3 Prozent. Auf den Bereich Nicht-Leben entfielen davon 219,1 Mio. Euro. In der Lebensversicherung wurden Prämien von insgesamt 55,6 Mio. Euro erzielt. Zusätzliche Wertberichtigungen auf Prämien- und Regressforderungen sowie weitere Reservestärkungen haben zu einem Verlust in Höhe von 36,1 Mio. Euro beigetragen.
Übrige Märkte – Kräftiges Plus bei Gewinn und Prämien
In diesem Segment setzte die Vienna Insurance Group die sehr gute Entwicklung des 1. Halbjahres 2013 fort. Mit einem Plus von 8,3 Prozent auf Prämien von insgesamt 781,5 Mio. Euro wurde ein deutlicher Anstieg des Geschäftsvolumens erreicht. In der Schaden- und Unfallversicherung wurde ein zweistelliger Anstieg der Prämien von 10,2 Prozent auf 460,4 Mio. Euro erzielt. In der Lebensversicherung wurden Prämien von 283,9 Mio. Euro und damit ein Plus von 7,2 Prozent erwirtschaftet. Der Gewinn (vor Steuern) stieg um hervorragende 61,7 Prozent auf 37,1 Mio. Euro. Auch die Combined Ratio verbesserte sich weiter auf 97,5 Prozent.
Für die sehr guten Daten in diesem Segment ist die positive Geschäftsentwicklung in den CEE-Märkten maßgeblich. In der Ukraine konnte der Gewinn (vor Steuern) um knapp 60 Prozent und in Kroatien sogar um über 80 Prozent gesteigert werden. Die Konzerngesellschaften in den drei baltischen Staaten erwirtschafteten ein Wachstum bei den Prämien um fast 40 Prozent. Die türkische Konzerngesellschaft Ray Sigorta und die Konzerngesellschaften in Georgien erzielten ebenfalls eine deutliche Steigerung beim Gewinn (vor Steuern).
Ausblick
Aufgrund der fortgesetzt schwierigen Marktbedingungen in Rumänien und der adversen Situation der Donau Versicherung im Bereich Kfz-Versicherung in Italien geht der Vorstand der Vienna Insurance Group auf Grundlage des dritten Quartalsergebnisses 2013 davon aus, dass das angestrebte Ziel – Volatilitäten in der Ergebnisentwicklung nachhaltig möglichst gering zu halten – heuer nicht erreicht wird.
Das Management der Vienna Insurance Group hält dessen ungeachtet weiterhin und unverändert an der bewährten Strategie – Konzentration auf die Märkte Österreich und Zentral- und Osteuropa sowie Fokussierung auf die Kernkompetenz „Versicherungsgeschäft“ – fest. Die Vienna Insurance Group wird auch in Zukunft eine durch eine starke Kapitalisierung getragene, risikobewusste und konservative Veranlagungspolitik verfolgen.